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07.07.2013 | 19:19 | Agrarproduktion 

Beitritt Kroatiens steigert EU-Getreideproduktion

Brüssel - Dank des EU-Beitritts Kroatiens könnte die Getreideproduktion der erweiterten Gemeinschaft in diesem Jahr die Marke von 300 Mio. t übersteigen. Das geht aus einer aktuellen Schätzung der Europäischen Kommission hervor.

EU-Beitritt Kroatien
(c) finecki - fotolia.com
In dem kurzfristigen Ausblick veranschlagt die Brüsseler Behörde für 2013/14 ein Brutto-Gesamtaufkommen in der EU-28 von 300,9 Mio. t; das wären gegenüber dem Vorjahr 6,8 % mehr. In der EU-27 dürfte sich die Erzeugung auf 279,1 Mio. t belaufen.

Die nutzbare Produktion läge jeweils etwas geringer, nämlich bei 298,1 Mio. t beziehungsweise 276,4 Mio. t. Im Herbst 2012 und Frühjahr 2013 wurden in der EU-28 auf fast 23,5 Mio. ha Weichweizen und auf annährend 9,9 Mio. ha Mais ausgesät; im Teilgebiet der EU-27 wurden laut Kommission für beide Kulturen die zweitgrößten Flächen innerhalb von 20 Jahren realisiert. Insgesamt wurden mehr als 57 Mio. ha für Getreide abgestellt.

Die Überschwemmungen in Mitteleuropa waren zuletzt jedoch ein großer Unsicherheitsfaktor. Wie die Experten erläutern, war die tatsächlich überflutete Ackerfläche vergleichsweise gering; indirekte Schäden der feuchten Witterung, beispielsweise ein höherer Krankheitsdruck, würden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt sichtbar.

Die Milcherzeugung soll sich 2013 im Jahresvergleich über die gesamte EU-27 hinweg nicht erhöhen, sondern einschließlich Direktvermarktung bei gut 151 Mio. t verharren. Nach Angaben der Kommission wurden die Anlieferungen von widrigen Witterungsbedingungen und hohen Futterkosten gebremst. Für 2014 wird jedoch ein Anziehen der Produktion erwartet.

Die EU-Fleischerzeugung dürfte im zweiten Jahr in Folge zurückgehen. Für Rindfleisch erwarten die Experten im Wirtschaftsjahr 2012/13 ein Aufkommen von 7,81 Mio. t Schlachtgewicht (SG); das wäre ein Minus von 1,3 % bezogen auf das Vorjahr. Gleichzeitig dürfte die Schweinefleischerzeugung um 2,1 % auf 21,96 Mio. t SG sinken.

Ein Wachstum der Geflügelfleischproduktion um 0,7 % auf 12,56 Mio. t kann diese Lücken nicht ausgleichen. Die Experten machen für diese Entwicklung einerseits die Wirtschaftskrise und besonders mit Blick auf die Schweinehaltung hohe Futterkosten, den laufenden Umstrukturierungsprozess und neue Tierschutzauflagen verantwortlich. (AgE)
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