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21.06.2012 | 07:44 | Marktbericht Ost 

Marktinformation Ost: Düngemittelpreise im Juni 2012

Rostock - Momentan herrscht weitgehend Ruhe auf dem Düngermarkt. So kurz vor der Ernte ist der Absatz sehr verhalten. Erste Einlagerungen werden gemeldet, aber viele Händler und Landwirte wollen die Preisentwicklung noch abwarten.

Marktberichtstelle Ost
(c) MIO
Auch aus Platzgründen wird mitunter erst nach der Ernte eingelagert. Noch sind nicht alle Preise für die Einlagerung seitens der Produzenten bekannt gegeben worden. Ende 24.KW hat der norwegische Düngemittelhersteller Yara seine Juli Einlagerungspreise für Kalkammonsalpeter auf Großhandelsebene bekannt gegeben. Dieser ist etwas günstiger als im Vorjahr (ca.5 €/t unter dem Basispreis Juli 2011).

In der letzten Juniwoche wird sich auch Piesteritz preislich positionieren. Es ist davon auszugehen, dass insbesondere bei den Spezialitäten ein interessanter Einlagerungsnutzen eingepreist wird. Im Vergleich zum Monat Mai sind die aktuell ermittelten KAS-Preise überwiegend stabil, teils etwas rückläufig.

In Abhängigkeit von den Standortbedingungen (Bodenart, Witterung) wurde noch Stickstoffdünger zur 3. N-Gabe nachgeordert. Dort wo ausreichend Regen fiel und wenig Auswinterungsschäden auftraten, haben die Händler häufig das Handelsvolumen des Vorjahres erreicht. Auf durch Auswinterung und Trockenheit geprägten Standorten ist die Qualitätsgabe oft gar nicht gegeben worden, die zweite N-Gabe hatte noch nicht wirken können.

Etwas KAS wird derzeit noch zum Grünland gegeben. Insgesamt wird von Produzenten und Händlern davon ausgegangen, dass in diesem Wirtschaftsjahr ca. 10 % weniger mineralischer Stickstoffdünger ausgebracht wurde. Diese Tendenz bestätigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die für den Zeitraum von Juli 2011 bis März 2012 einen ca. 14 % geringeren Inlandsabsatz an Stickstoffdüngern im Vergleich zum letzten Jahr ausweisen.

Neben Auswinterung und Trockenheit werden dafür von vielen Marktteilnehmern ein nicht konkret bekannter, aber vermutlich gestiegener, Düngeranteil organischen Ursprungs (Gülle, Gärreste der Biogasanlagen) verantwortlich gemacht.

Die Harnstoffpreise haben auf dem Weltmarkt etwas nachgegeben. Dennoch sind im Vergleich zu den KAS-Preisen zu hoch, deutlich höher als letztes Jahr im Juni. So wird derzeit kaum Ware geordert. Für das dritte und vierte Quartal werden zwar günstigere Offerten erwartet, aber infolge der europäischen Finanzkrise wird der Wechselkurs wahrscheinlich nicht besser werden. Auffallend in der aktuellen Preisdarstellung sind die großen preislichen Unterschiede beim Schwefelsauren Ammoniak (SSA), die in Qualitätsunterschieden (Streubreite) der Ware unterschiedlicher Produzenten begründet sein dürften.

Die Preise von K+S für Kaliumdünger und Kieserit, die Mitte Mai herausgegeben wurden, haben zu einer regen Nachfrage geführt. Die Notierung für Kornkali lag zunächst im Rahmen der Preisstaffelung bis Oktober deutlich unter dem Aprilniveau. Die Auftragsbücher für Mai/ Juni sind voll. Für Juli/August kann noch Ware geordert werden. Für Patentkali und auch Kieserit wurden von K+S bereits die Preise für das gesamte Düngejahr 2012/13 herausgegeben.

Laut Preisermittlung sind die Notierungen für Phosphordüngermittel im Vergleich zum Vormonat gestiegen, der Bedarf ist jedoch derzeit noch gering.


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Düngemittelpreise im Juni 2012
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