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01.05.2017 | 14:27 | Agrarpreise 

Erzeugerpreise für Agrarprodukte um 12 Prozent gesunken

Wiesbaden - Die Landwirte in Deutschland hatten in den vergangenen Jahren erhebliche Preiseinbußen zu verkraften.

Erzeugerpreise Landwirtschaft
(c) proplanta
Wie Matthias Bieg und Dieter Schäfer vom Statistischen Bundesamt (Destatis) in ihrem Bericht zur jüngsten Preisentwicklung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „WISTA - Wirtschaft und Statistik“ feststellen, gaben die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte im Jahresmittel 2016 zwar nur noch um 0,3 % nach. In den Jahren 2014 und 2015 waren diese jedoch bereits um durchschnittlich 8,0 % sowie 3,8% gesunken. Im Jahr 2016 waren nach Angaben der beiden Autoren zudem stark gegenläufige Trends zu erkennen.

Die Erzeugerpreise für Getreide einschließlich Saatgut gingen um 11 % zurück, obwohl die deutsche Getreideernte 2016 um 6,9 % unter dem Niveau des Vorjahres blieb. Auch Rohmilch verbilligte sich im Jahresmittel deutlich, und zwar um 7,9 %. Produkte aus tierischer Erzeugung verzeichneten laut Bieg und Schäfer im Schnitt einen Preisrückgang um 2,4 %. Dagegen war für Obst auf Erzeugerebene im vergangenen Kalenderjahr - nach einem moderaten Anstieg von 0,2 % im Jahr 2015 - ein kräftiges Preisplus von 12 % zu beobachten; speziell Tafeläpfel und Erdbeeren verteuerten sich erheblich.

Bieg und Schäfer verweisen dabei aber auf das niedrige Preisniveau in der ersten Jahreshälfte 2015, das nach ihren Erläuterungen auf ein durch eine Rekordapfelernte 2014 bedingtes Überangebot sowie durch eine aufgrund des Importstopps Russlands bedingte schwächelnde Nachfrage zurückzuführen war. Durch diesen Basiseffekt seien die Erzeugerpreise für Äpfel beispielsweise im Februar 2016 um 18 % höher gewesen als im Februar 2015.

Preiserhöhungen waren außerdem bei Gemüse zu beobachten, das 2016 von den Erzeugern im Mittel um 5,5 % teurer angeboten wurde. Damit blieb es aber deutlich unter der Jahresteuerung von 2015, die sich hier auf 11 % belaufen hatte. Ein Abbild davon war nach Darstellung der beiden Autoren die Entwicklung bei den Speisekartoffeln, die sich 2016 mit 33 % deutlich verteuerten, jedoch damit weit unter dem Preisanstieg von 2015 blieben, der sich auf 63 % belaufen hatte. Neben der kleineren Erntemenge dürften hier auch höhere Produktionskosten preissteigernd gewirkt haben, so die Destatis-Mitarbeiter. Spürbar höhere Preise erzielten die Landwirte 2016 außerdem für Spargel und Tomaten, wobei sich das Plus im Mittel auf jeweils knapp 9 % belief.
AgE
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