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13.03.2023 | 11:08 | Herkunftsbezeichnung 

EU und Chile: Gegenseitige Anerkennung von Weinen und Spirituosen

Brüssel / Santiago de Chile - Die gegenseitige Anerkennung einer Reihe von Weinen, Spirituosen sowie aromatisierten Weinen zwischen der Europäischen Union und Chile ist jetzt in Kraft getreten.

Herkunftsbezeichnung
Mit der Aktualisierung werden zusätzlich 405 Wein- und 105 Spirituosenbegriffe der EU anerkannt - In Summe sind damit 1.573 Weine und 235 Spirituosen sowie aromatisierte Weine geschützt. (c) chiyacat - fotolia.com
Wie die EU-Kommission am Donnerstag (9.3.) erläuterte, bietet die angepasste Übereinkunft „einen umfassenden und aktualisierten Schutz der Namen von Weinen und Spirituosen in zwei der weltweit führenden Weinbauregionen“. Um den bilateralen Handel zu erleichtern, seien gleichzeitig die Vereinbarkeit der Weinbereitungsverfahren und deren gegenseitige Zertifizierung ermöglicht worden.

Insgesamt sind laut Kommission mit der Aktualisierung 405 Wein-, 105 Spirituosen- und ein aromatisierter Weinbegriff aus der EU hinzugefügt oder geändert worden. Damit umfasst das überarbeitete Abkommen nun 1.573 Weine und 235 Spirituosen sowie aromatisierte Weine aus der Gemeinschaft. Zudem wird ab sofort 115 Weinen und zehn Spirituosen sowie aromatisierten Weinen aus Chile Schutz eingeräumt. Die ursprünglichen Abkommen über Wein und Spirituosen waren von der EU und Chile im Jahr 2002 unterzeichnet worden.

Daher stammt eine ganze Reihe der jetzt von Chile anerkannten Wein- und Spirituosenerzeugnisse aus den neueren, vorwiegend östlichen EU-Mitgliedstaaten. Ab sofort sind in Chile neue Weinbezeichnungen wie „Avola“ aus Italien, „Dealu Mare“ aus Rumänien und „Dalmatinska Zagora“ aus Kroatien geschützt. Berühmte chilenische Weine wie „Cartagena“, „Santo Domingo“ oder „Valle de Osorno“ werden von nun an ebenfalls in der EU anerkannt.

Ratifizierungserfahren für Rahmenabkommen

Der Schutz dieser Begriffe ist für Chile und die EU als führende Weinexporteure von großer Bedeutung. Weine und Spirituosen machen in der Menge 17 % der chilenischen Agrarausfuhren in die EU aus. Von den EU-Agrarexporten nach Chile entfallen wertmäßig etwa 5 % auf diese Warengruppe. Beide Partner gehören zu den zehn größten Weinerzeugern und Exporteuren der Welt, wobei Frankreich, Italien und Spanien die drei ersten Plätze einnehmen. An vierter Stelle steht bereits Chile.

Deutschland und Portugal nehmen Platz acht und neun im Ranking der wertmäßig zehn größten Weinexporteure der Welt ein. Während die Aktualisierung der Übereinkunft erfolgte, wurde gleichzeitig das Ratifizierungserfahren für ein deutlich umfangreicheres Rahmenabkommen zwischen der EU und Chile eingeleitet. Die Brüsseler Kommission erwartet, dass der Handel zwischen Chile und der Gemeinschaft weiter erleichtert wird, sobald die im Dezember geschlossene politische Einigung in Kraft getreten ist.
AgE
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