Laut IGC wird die EU im nächsten Wirtschaftsjahr ihre Gerstenmalzexporte um 2,9 % auf 3,5 Mio. Tonnen Getreideäquivalent steigern und damit der führende Lieferant am Weltmarkt bleiben. (c) proplanta
Der Internationale Getreiderat (IGC) sieht in seinem April-Bericht die EU-Gerstenmalzausfuhren im Zeitraum Juli 2024 bis Juni 2025 bei 3,5 Mio. Tonnen Getreideäquivalent; das wären 100.000 Tonnen oder 2,9% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zweitgrößter Lieferant am Weltmarkt dürfte in der kommenden Vermarktungsperiode Australien mit voraussichtlich 1,175 Mio. Tonnen Getreideäquivalent bleiben; gegenüber 2023/24 wäre dies ein Zuwachs von 75.000 Tonnen oder 6,8 %. Gleichzeitig wird das Welthandelsvolumen nach Einschätzung der Londoner Fachleute um 130.000 Tonnen oder 1,5 % auf 8,545 Mio. Tonnen Getreideäquivalent steigen. Das wäre die größte Menge seit 2021/22.
Vor allem für Brasilien rechnet der IGC mit einer absoluten Ausweitung der Gerstenmalzimporte, und zwar im Vorjahresvergleich um 50.000 Tonnen oder 3,1 % auf 1,65 Mio. Tonnen Getreideäquivalent. Außerdem erwartet der Getreiderat für die USA ein Einfuhrplus von 25 Mio. Tonnen oder 5,6 % auf 475.000 Tonnen Getreideäquivalent.
Größere Gerstenernte
Den Londoner Fachleuten zufolge ist die Brauereibranche weiterhin mit logistischen Problemen bei der Verpackung und dem Transport konfrontiert. Außerdem dämpfe das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher die Nachfrage nach alkoholischen Getränken auf einigen Absatzmärkten. Dagegen sorge der Trend zu Premiumprodukten für Wachstum. Dieses Phänomen werde vor allem durch die Whiskey-Industrie in China und Indien vorangetrieben. Zusätzliches Potenzial ergebe sich aus den verstärkten Bemühungen um eine Ausweitung und Diversifizierung des Sektors für alkoholarme und alkoholfreie Getränke sowie des Segments für Craft Beer.
Auch mit Blick auf die weltweite Gerstenproduktion 2024/25 sind die Aussichten für den internationalen Handel mit Gerstenmalz aus heutiger Sicht günstig. Der IGC taxiert das globale Gerstenaufkommen für die kommende Vermarktungssaison auf insgesamt 151,2 Mio. Tonnen; das wären 3,8 % mehr als im Vorjahr. Dennoch würde damit der Fünfjahresdurchschnitt verfehlt. Von der Welterzeugung sollen 53,5 Mio. Tonnen auf die EU entfallen, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs um 6 Mio. Tonnen oder 12,6 % entsprechen würde.