Der "Bild"-Zeitung sagte er: "Die
Lebensmittelpreise werden aufgrund weltweit steigender Nachfrage kontinuierlich anziehen. Ich schätze, dass dies aber nicht über die allgemeine Inflationsrate hinaus gehen wird." Der Anteil der landwirtschaftlichen Preise am Verkaufspreis an der Ladentheke liege im Schnitt bei 25 Prozent. "Da kann viel weggepuffert werden, wenn die
Erzeugerpreise etwas steigen". Nur bei Produkten wie Obst oder Gemüse, die nicht weiterverarbeitet werden, würden Preisänderungen an der Ladentheke unmittelbar spürbar werden. Den Bauern sitze der extreme Preisdruck der Discounter in der Finanzkrise 2009 noch tief in den Knochen. Aber Lebensmittel "Made in Germany" seien mit anziehender Konjunktur wieder gefragt.
Zu den Agrar-Subventionen machte
Sonnleitner deutlich: "Es sind 36 Prozent des gesamten EU-Haushaltes von gut 126 Milliarden Euro. Dies ist gut angelegtes Geld für eine halbe Milliarde EU-Verbraucher, die sicher und preisgünstig mit Nahrungsmitteln und gepflegter Landschaft versorgt werden". Damit dies im internationalen Wettbewerb so bleibe, müsse "ein gewisser Ausgleich" geschaffen werden.
Mehr als fünf Millionen Menschen erhalten laut Sonnleitner in und mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln ihren Arbeitsplatz. Die Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft sei damit bedeutender als die Automobilindustrie. Ein Hauptproblem in Deutschland sei, "dass wir zu wenig Esskultur haben", so Sonnleitner. "Ökologisch wie konventionell wirtschaftende Bauern brauchen kostendeckende Preise. Italiener oder Franzosen verbinden Essen vielmehr mit Genuss und Geselligkeit und zahlen bessere Preise. Nahrungsmittel sind ein Stück Lebensqualität. Dafür stehen wir, und dafür setzen wir uns ein." (dbv)