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11.04.2012 | 14:52 | Dioxinfunde 

Spezialfirma übernimmt Entsorgung der Dioxin-Eier

Bielefeld/Belm - Hunderttausende Eier aus Nordrhein-Westfalen werden seit Mittwoch von einer Spezialfirma entsorgt. Woher die dioxinähnliche Verseuchung kommt, ist weiter ungeklärt.

Eier
(c) proplanta
Nach dem Dioxinfund in Bio-Eiern eines ostwestfälischen Erzeugers ist weiterhin unklar, wohin diese gelangten. Die Verpackungsfirma in Euskirchen (NRW), die die Bio-Eier von dem Hof vertrieb, hatte zwar nach verdächtigen Probenergebnissen mehr als 100.000 Eier zurückgeschickt, 7.000 waren aber dennoch in Umlauf geraten. «Die können überall hingeliefert worden sein», sagte ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch. Eier mit dem Aufdruck 0-DE-0521041 sind in Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg aufgetaucht - dürften aber angesichts des Haltbarkeitsdatums 8. April inzwischen in keinem Supermarktregal mehr zu finden sein.

Unterdessen hat eine Spezialfirma damit begonnen, Hunderttausende mit dem dioxinähnlichen PCB belastete Eier zu entsorgen. Die erste Lastwagenfuhre sei eingetroffen, sagte der Werksleiter des Unternehmens Rendac Icker im niedersächsischen Belm der Nachrichtenagentur dpa. Der Kreis Minden-Lübbecke bestätigte, dass die ersten 300.000 Eier auf dem Erzeuger-Hof Hof abgeholt worden seien. An diesem Donnerstag solle die zweite Ladung mit 300.000 Eiern folgen.

Der Hof war vor Ostern gesperrt worden. Woher das PCB kommt, ist noch ungeklärt. Futter und Wasser scheiden aus. Die Ergebnisse der Bodenanalyse sollen nun erst Anfang nächster Woche vorliegen, sagte der Sprecher des NRW-Verbraucherschutzministeriums. Sein Haus bleibe bei der Einschätzung, dass die Polychlorierten Biphenyle in den Eiern keine akuten Gesundheitsschäden verursachten.

Mit dem Fund von dioxinbelasteten Eiern bei zwei kleinen Direktvermarktern in Duisburg und den PCB-Eiern in Ostwestfalen rücke auch wieder die Frage nach der Überwachung in den Fokus. Betriebe wie das Verpackungsunternehmen in Euskirchen müssen die Lebensmittel selbst prüfen lassen, wie oft, sei aber nicht vorgeschrieben.

In der Regel geschehe dies alle zwei bis drei Monate. Im vorliegenden Fall dauerte die Dioxin-Prüfung vier Wochen, so der Ministeriumssprecher. Ebenso lang sei die Haltbarkeit von Eiern. Es stelle sich die Frage, ob das System der Eigenkontrolle verändert werden müsse. (dpa)
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