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10.03.2017 | 07:44 | Ernährungsbranche 

Steigende Preise steigern Umsätze der Lebensmittelindustrie

Berlin - Die Ernährungsindustrie konnte im Dezember 2016 einen Umsatz von 15 Milliarden Euro erzielen.

Ernährungsindustrie
Umsatz in der Lebensmittelproduktion legt preisbedingt zu. (c) proplanta
Der Zuwachs von +1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist jedoch vor allem auf gestiegene Verkaufspreise im In- und Ausland zurückzuführen. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um -1,6 Prozent im Vorjahresvergleich.

Auch das Exportgeschäft konnte nur wertmäßig um +1,2 Prozent auf einen Ausfuhrwert von 4,6 Milliarde Euro zulegen. Entsprechend der schwachen Konjunktur wurde die Lebensmittelproduktion im Dezember 2016 zurückgefahren, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex nahm um -4,2 Prozent ab.

Wachstum sichert den kleinen und mittelständischen Lebensmittelherstellern Existenz und Beschäftigung. Im Inland beschränken sich die Möglichkeiten vor allem auf eine höhere Wertschöpfung. Steigende Ansprüche an Unternehmen und Produkte, ein harter Wettbewerb und mehr Regulierungsdruck fordern die Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter heraus.

Gerade bei zunehmenden Produktionskosten müssen die Ressourcen nachhaltig bewirtschaftet werden, die notwendigen Investitionsspielräume sind angesichts der angespannten Ertragslage in der Branche jedoch knapp bemessen. Das Auslandsgeschäft als wichtige Ertragsstütze der Branche muss daher gegen neue Marktzugangshürden abgesichert und neue Märkte geöffnet werden. Dieses schwierige Geschäftsumfeld wird die gegebenen Wachstumschancen für die Branche in 2017 bestimmen.

Agrarrohstoffmärkte



Die Agrarrohstoffpreise sind von der Angebots- und Nachfrageentwicklung am Weltmarkt abhängig. Preisvolatilitäten entstehen durch wechselnde Ernteerträge, Witterungsbedingungen, Lagerbestände, aber auch durch Wechselkursschwankungen. Langfristig notieren die Preise für Agrarrohstoffe auf hohem Niveau oberhalb des Preisniveaus für Industrierohstoffe.

Im Januar 2017 stiegen die Agrarrohstoffpreise den neunten Monat in Folge im Vorjahresvergleich an. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel stieg um +3 Prozent gegenüber dem Vormonat und um +17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hohe Rohstoffpreise stellen die Lebensmittelhersteller vor dem Hintergrund des starken Ertragsdruckes vor Herausforderungen im Kostenmanagement.

Ausblick: Geschäftsklima



Das Geschäftsklima in der Ernährungsindustrie gibt als Stimmungsindikator der Unternehmen Hinweise auf die zu erwartende Branchenkonjunktur. Nach einem gedämpften Start in 2017 hellte sich die Stimmung in der Branche im Februar 2017 wieder auf. Der entsprechende ifo-Index vervierfachte sich auf +9 Punkte und stieg damit deutlich über Vorjahresniveau. Die Geschäftserwartungen, die Aussichten für das Exportgeschäft, die Produktionspläne und die Beschäftigung wurden von den Unternehmen mehrheitlich positiv und besser als in den Vormonaten eingeschätzt.

Konsumklima und Verbraucherpreise



Die Stimmung der Verbraucher fiel im Februar 2017 etwas gedämpfter aus, das Konsumklima wies jedoch ein hohes Niveau auf. Eine anziehende Inflation und politische Unsicherheiten ließen die Konjunkturerwartungen, die Einkommenserwartungen wie auch die Anschaffungsneigung gleichermaßen sinken. Auch bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken zogen die Verbraucherpreise zuletzt stärker an als bei den Lebenshaltungskosten insgesamt.

Im Januar 2017 stiegen die Lebensmittelpreise um +1,5 Prozent im Vormonatsvergleich und um +3 Prozent im Vorjahresvergleich. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um +0,1 Prozent beziehungsweise um +1,9 Prozent.
bve
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