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21.01.2017 | 00:03 | Ökosystemleistungen 
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Verbundprojekt zu biologischer Vielfalt in Agrarlandschaften

Berlin - Das Verbundprojekt „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“ präsentiert sich mit einem Landschaftsmodell seiner Modellregionen auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Ökosystemleistungen
(c) proplanta
„Das Projekt zeigt, wie die Vielfalt heimischer Tier- und Pflanzenarten in den Agrarlandschaften erhalten und gefördert werden kann.

Im Sinne des kooperativen Naturschutzes werden mit Landwirtinnen und Landwirten sowie Winzerinnen und Winzern praxistaugliche und ökonomisch tragfähige Lösungsansätze zur Förderung der Biodiversität und zur Sicherung von Ökosystemleistungen erprobt. Sicherung von Ökosystemleistungen erprobt“, erklärte Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV).

Am Stand des ErlebnisBauernhofs in Halle 3.2 kann die biologische Vielfalt auf Acker- und Rebflächen hautnah erfahren werden. Ein Spaziergang um das Landschaftsmodell herum wird zum Erlebnis. Zudem liefert ein Quiz mit Fragen rund um die Artenvielfalt in der Landwirtschaft überraschende Informationen. So können die Besucherinnen und Besucher erfahren, was Apollo in den Weinbergen der Mosel sucht oder welche Rolle Ackerbohnen als Zwischenfrüchte im Herbst spielen. Auch auf die Frage, warum an Maispflanzen im Münsterland rote Blüten leuchten, gibt es eine Antwort.

Die in den drei Modellregionen im Acker- und Weinbau durchgeführten Maßnahmen des Verbundprojektes „Lebendige Agrarlandschaften“ sind auf aktuelle Herausforderungen beim Erhalt der biologischen Vielfalt ausgerichtet und berücksichtigen die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen vor Ort. Das Münsterland wertet den Energiepflanzenanbau durch produktionsintegrierte Naturschutzmaßnahmen ökologisch auf.

Landwirtinnen und Landwirte im Rheinland bringen die Felder vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst zum Blühen, und Naturschutzmaßnahmen im Steillagenweinbau in der Moselregion schaffen ökologisch wichtige Nischen für seltene Wildpflanzen und -tiere.

Im Jahr 2016 setzten Landwirtinnen und Landwirte sowie Winzerinnen und Winzer zwölf unterschiedliche Maßnahmen um. In diesem Jahr kommen weitere Maßnahmen und Maßnahmenvarianten hinzu. Davon profitiert nicht nur die Biodiversität in der Agrarlandschaft, gleichzeitig werden weitere Ökosystemleistungen erbracht. So fördert eine verbesserte ganzjährige Bodenbedeckung das Bodenleben, Nährstoffverluste werden vermieden, die Erosion wirkungsvoll unterbunden und das Landschaftsbild aufgewertet.

Die Erkenntnisse aus der Maßnahmenumsetzung sollen zukünftig über ein vom Berufsstand getragenes Naturschutz-Informations-Netzwerk verbreitet werden. Mit dem Aufbau eines solchen Netzwerkes wird der wachsende Bedarf an Informationen und Beratungen zu Naturschutzmaßnahmen in den Agrarlandschaften aufgegriffen. Landwirtinnen und Landwirte sollen somit einen verbesserten Zugang zu praxisnahen und bedarfsgerechten Angeboten erhalten.

Das Verbundprojekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durchgeführt. Es wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.
dbv
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Kommentare 
cource schrieb am 21.01.2017 12:15 Uhrzustimmen(54) widersprechen(92)
einfach die senken/feuchtbiotope im acker- und grünland belassen und nicht aufwendig verfüllen sowie die feldwege und gräben nicht einfach in ackerland umwandeln dann haben wir schon viel erreicht und müssen keine zusätzlichen steuergelder für den naturschutz verbrennen
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