Europaweit geht es mit den Schlachtschweinepreisen nach oben. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) setzte am Mittwoch (14.2.) ihren Leitpreis um 5 Cent auf 2,15 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht herauf; die Spanne der Meldungen reichte von 2,15 Euro bis 2,20 Euro. Eine Woche zuvor war die Notierung bereits um 10 Cent gestiegen.
Laut VEZG ist die Nachfrage für Schlachtschweine zügig, so dass die Angebotsmengen nur knapp zur Bedarfsdeckung ausreichen. Die zur Verfügung stehende Stückzahl bei den in der VEZG organisierten Vermarktungsorganisationen lag zuletzt nur bei 91% der normalen Menge. Marktanalysten zufolge wurden hier und da auch Schweine in Erwartung steigender Preise zurückgehalten.
Am Fleischmarkt lief der Absatz laut Beobachtern zufriedenstellend, Die gestiegenen Einkaufspreise für Schlachttiere konnten jedoch nicht vollständig über höhere Verkaufspreise für Schweinefleisch hereingeholt werden, was zu Lasten der Marge der Schlachtunternehmen ging.
Steigende Notierungen in der EU
Im übrigen Europa geht es mit den Schlachtschweinenotierungen Mitte Februar ebenfalls nach oben. In Frankreich nehmen das Lebendangebot und die Schlachtgewichte ab, der Bedarf der Schlachter aber nicht. Die Folge war am Donnerstag (15.2.) ein maximal möglicher Anstieg der Notierung am Marché du Porc Breton um 5 Cent auf 1,847 Euro/kg Schlachtgewicht.
In Spanien legte die Notierung um 3 Cent auf 1,681 Euro je Kilogramm Lebendgewicht zu. Dort ist das Schweineangebot laut Mercolleida saisonal rückläufig, doch die Fleischhersteller wollen möglichst viele Tiere noch zu günstigen Konditionen schlachten und ihre Kapazitäten auslasten.
Selbst Danish Crown (DC) schloss sich diesmal der EU-Entwicklung an und erhöhte seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,62 Euro/kg Schlachtgewicht.
Das Angebot an schlachtreifen Schweinen sei in vielen Ländern gering, was deren Preise in die Höhe treibe, hieß es von dem Unternehmen. Aber auch die Preise für Teilstücke vom Schwein würden anfangen zu steigen, was auch durch den besseren Export nach Asien, insbesondere Japan, unterstützt werde.
Fehlender Aufschwung in Italien
In Österreich blieb laut dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) kein Schwein länger als von Mästern gewünscht im Stall. Das Interesse der Schlachter am verfügbaren Angebot war groß, und der Leitpreis für Schlachtschweine wurde um 5 Cent auf 2,19 Euro/kg Schlachtgewicht angehoben. In Belgien wurde von einem guten Hälftenexport nach Osteuropa berichtet.
Die Ankaufspreise der Schlachtunternehmen legten im Schnitt um 2 Cent/kg Lebendgewicht zu; eine Woche zuvor waren sie bereits um 9 Cent/kg gestiegen. In Italien blieb hingegen eine Aufwärtsentwicklung wegen der noch schwierigen Situation am Fleischmarkt aus. Allerdings stabilisierte sich nun die nationale Leitnotierung, bei der es zuvor seit Mitte November 2023 stetig nach unten gegangen war.
Deutschland zieht EU-Durchschnittspreis hoch
In der gesamten EU machte sich die Trendwende zu höheren Schlachtschweinepreisen bereits in der Woche zum 11. Februar bemerkbar. Laut EU-Kommission zahlten die Schlachtbetriebe in den Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im Schnitt 203,21 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht; das waren 2,40 Euro oder 1,2% mehr als in der Vorwoche. Dazu trug Deutschland nach der deutlichen Anhebung des VEZG-Preises mit einem Plus von 3,1% wesentlich bei.
Ähnlich stark ging es mit den Schlachtschweinepreisen in Polen mit 2,8% nach oben. Sehr viel moderater fielen die Zuwächse zwischen 0,3% und 0,7% in Belgien, Spanien und Österreich aus. In Frankreich und den Niederlanden blieben die Auszahlungspreise stabil, werden sich aber wegen der inzwischen gestiegenen Notierungen in der nächsten Berichtswoche erhöhen.
Nachgebende Schlachtschweinepreise wurden insbesondere aus Rumänien, der Slowakei und Ungarn mit Abschlägen zwischen 1,3% und 2,3% gemeldet.