Dies spiegelt der nun nach oben gerichtete gleitende Durchschnitt der letzten 50 Wochen im Chart des November-2010-Kontrakts wider (siehe blaue Linie in der Abb.). Jede „Kerze" des Charts bildet die Preisspanne einer Handelswoche ab. Eine grüne „Kerze" bedeutet, dass der Wochenschlusskurs über dem Wocheneröffnungskurs lag. Eine rote Kerze zeigt das Gegenteil an.
Ob die Ernteprognosen die drastischen Kursgewinne der vergangenen zwei Wochen rechtfertigen, ist zumindest fraglich. Eine mögliche Kurskorrektur nach unten dürfte ab 1,48 EUR/t (aus-)gebremst werden. Dieser Linie markierte den bisherigen Widerstand, der nun zur charttechnischen Unterstützungslinie geworden ist.
Auch in Chicago haben sich die Weizenkurse erholt und die Abwärts-Trendlinie nach oben durchbrochen. Die Hedger, wie z. B. große Handelshäuser, haben dort mittlerweile eine beachtliche Netto-Long-Position aufgebaut, rechnen also mit steigenden Kursen. Diese Position ist sogar größer als vor der Getreidehausse, die Ende 2005 ihren Anfang genommen hatte. Eine saisonal bedingte Kurserholung ist allerdings erst ab August zu erwarten.
Vom Währungspaar USD/EUR dürfte der EU-Weizen für das Exportgeschäft weiterhin Unterstützung bekommen. Ein Abprallen von der Marke um 1,26 USD/EUR ist wahrscheinlich. In der Folge könnte die Unterstützung bei 1,18 USD/EUR erneut getestet werden. Über die weitere Entwicklung an den Märkten für Sojabohnen, Raps, Weizen und Mais hält Sie Klaus Knippertz unter
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