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28.12.2011 | 10:00 | Agrarsubventionen 
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Wissenschaftler kritisieren Fortführung der Direktzahlungen

Brüssel - Ökonomen haben ihre Zweifel an der Effizienz der EU-Agrarreformpläne unterstrichen.

Agrarsubventionen
Die Europäische Kommission setze zu stark auf die Fortführung der Direktzahlungen, anstelle zielgerichtetere Instrumente zur Vergütung öffentlicher Dienstleistungen anzubieten. So lautet das Fazit einer Expertendiskussion im Europäischen Parlament Anfang vergangener Woche.

Prof. Giovanni Anania von der Universität Kalabrien bezweifelte, dass Direktbeihilfen ein wirksames Mittel seien, um Betriebe rentabel zu halten. Die vorgeschlagene Aufteilung in eine Basisprämie und eine Ökologisierungskomponente trage nicht zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit bei. Er plädierte dafür, die Direktzahlungen zugunsten von Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung nach und nach auslaufen zu lassen.

Dr. Annette Freibauer vom Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (vTI) schloss sich dieser Forderung an. Sie erinnerte daran, dass Direktbeihilfen nicht durchweg die Landwirte selbst erreichten, sondern in vielen Fällen von den Landbesitzern abgeschöpft würden.

Prof. emer. Allan Buckwell von der britischen Landbesitzervereinigung (CLA) identifizierte als größten Pferdefuß der Zweiten Säule die notwendige Kofinanzierung durch die Mitgliedstaaten. In Zeiten der Wirtschaftskrise sei dies ein Hindernis für eine erfolgreiche Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. (AgE)
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Kommentare 
TM schrieb am 05.01.2012 08:15 Uhrzustimmen(115) widersprechen(102)
...Praktische Beispiele gibt es genug: Da wo es kein Geld vom Staat gibt, sind identische Betriebsmittel und Maschinen der internationalen Konzerne "erstaunlicherweise" oft deutlich günstiger zu haben. Und am Ende bleibt, trotz Prämien, dem Landwirt auch nicht mehr in der Tasche.
jg schrieb am 28.12.2011 10:33 Uhrzustimmen(131) widersprechen(163)
Landbesitzer sind auch Verpächter. Dort hin wandern auch Flächenprämien. Rohstoffverarbeiter wie Mühlen, Schlachthöfe, Zuckerindustrie, Handel, Metzger, Bäcker, Landmaschinenhersteller, der ganze Gütertransportsektor und noch viele andere greifen direkt oder indirekt nach den Prämien. Praktische Beispiele gibt es genug. Dieses Verschleudern von Steuergeldern muß ein Ende haben. Auch in anderen Wirtschaftsbereichen (Finanzwirtschaft, Stahlindustrie, Flugverkehr usw. müssen Staatszahlungen abgeschafft werden. Wachstumsanschübe sind überflüssig. Haben nur zerstörenden Charakter. Am zerstören unseres Planeten - es gibt kein zurück - sind wir alle als Staatsbürger mehr oder weniger stark beteiligt. Solange sich die Politik von der Wirtschaft steuern lässt, wird sich nichts ändern
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