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10.11.2023 | 09:03 | Die eigene Heizung 

Jede dritte Heizung ist älter als 20 Jahre

Berlin - Jede dritte Heizung in Deutschland ist nach einer Untersuchung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) älter als 20 Jahre. Mehr als ein Fünftel ist demnach sogar älter als 25 Jahre.

Fernwärme
(c) fefufoto - fotolia.com
Veränderungen auf dem Heizungsmarkt geschähen wegen der langen Austauschzyklen von Heizungen nur langsam, sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung der Studie «Wie heizt Deutschland?». Dennoch zeige der Trend grundsätzlich: «Gas, Öl geht zurück, Wärmepumpe, Fernwärme steigt an.»

Alte und damit ineffiziente Heizungen seien ein großes Problem für den Treibhausgas-Ausstoß des Gebäudesektors, so der BDEW. Auf den Gebäudebereich gehen etwa 30 Prozent der deutschen CO2-Emissionen zurück. Im Schnitt seien Heizungsanlagen hierzulande 13,9 Jahre alt und damit rund drei Jahre jünger als noch 2019.

Große Unterschiede gebe es zwischen den verschiedenen Technologien: Ölheizungen sind laut BDEW im Schnitt 17,7 Jahre alt, Gaszentralheizungen 12,4 und die übrigen Heizungssysteme zusammengenommen 12,6 Jahre. Es habe eine «sehr große Umstellbewegung» von Öl zu Gas gegeben, sagte Andreae. 

Schließlich habe die Politik bis vor zwei Jahren noch für Gas als klimaschonendere Alternative geworben. Dann kam der Angriff Russlands auf die Ukraine, und Deutschland löste sich von seinem wichtigsten Erdgas-Lieferanten.

Je nach Region heizen die deutschen Haushalte sehr unterschiedlich. Während im Nordwesten Gasheizungen vorn liegen, spielt Öl im Süden eine große Rolle. Im Norden und Osten ist Fernwärme verbreiteter als im Rest des Landes.

Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP will mit dem Gebäudeenergiegesetz und der kommunalen Wärmeplanung dafür sorgen, dass das Heizen in Deutschland klimafreundlicher wird. Das Gebäudeenergiegesetz zielt darauf ab, durch einen Austausch von Öl- und Gasheizungen Schritt für Schritt das Heizen in Deutschland klimafreundlicher zu machen. Es sieht vor, dass künftig jede neu eingebaute Heizung mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Das Gesetz gilt ab 2024 unmittelbar erst einmal nur für Neubaugebiete.

Für Bestandsbauten soll eine kommunale Wärmeplanung der Dreh- und Angelpunkt sein, die schrittweise kommen soll. Nach dem Gesetzentwurf sollen Großstädte spätestens bis zum 30. Juni 2026 einen Wärmeplan erstellen, Städte unter 100.000 Einwohner bis zum 30. Juni 2028. Für kleine Gemeinden unter 10.000 Einwohnern soll es vereinfachte Verfahren geben können. Die Länder sollen vorsehen können, dass für mehrere Gemeindegebiete eine gemeinsame Wärmeplanung erfolgen kann.
dpa
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