Norbert Röttgen (c) bmu Der Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Dietmar Schütz, reagierte damit am Donnerstag auf eine Äußerung des Ministers. Zu der von Schwarz-Gelb verfolgten Verlängerung der Laufzeiten über 2022 hinaus sagte Röttgen dem Bonner «General-Anzeiger» (Freitag): «In dem Augenblick, indem wir 40 Prozent Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland haben, gibt es keine Notwendigkeit mehr für Kernenergie.» Dabei nannte der Minister als Zielmarke für das Jahr 2020 einen Öko-Stromanteil von 30 Prozent nach 16 Prozent im vergangenen Jahr.
Schütz erinnerte dagegen an das «realistische Ziel» seines Verbandes, diesen Anteil bereits bis 2020 auf 47 Prozent zu erhöhen. «Minister Röttgen ist auf dem richtigen Kurs. Ihm fehlt leider nur das nötige Vertrauen in die Dynamik der sich abzeichnenden Entwicklung», sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die von ihm genannten 40 Prozent «werden wir bis 2020 locker schaffen». Damit könne man am Atomausstiegs-Deal mit den Kernkraftwerksbetreibern aus dem Jahr 2001 festhalten und gefährde nicht die Investitionen in erneuerbare Energien.
Röttgen erläuterte seine Rechnung im Interview so: «Die Laufzeit von Kernkraftwerken ist am Ende das Ergebnis von erneuerbaren Energien. Wir haben derzeit einen Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 16 Prozent, bei der Kernkraft sind es 23 Prozent.» Bei einem Ökostromanteil von 30 Prozent im Jahr 2020 würden demnach die 40 Prozent erst später erreicht. (dpa)
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