Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.03.2024 | 04:29 | Grüne Berufe 

Die Jugend zieht's in den Wald - Mehr Bewerber als Ausbildungsstellen

Erfurt - In Thüringen gibt es ein ungebrochen großes Interesse von Jugendlichen an einem Beruf in der Forstwirtschaft.

Forstwirtschaft
Viele Jugendliche ziehen bei ihrem Berufswunsch den Wald dem Büro vor: Die Landesforstanstalt hat bei der Ausbildung ihres Nachwuchses schon länger die Qual der Wahl. (c) proplanta
Die Zahl der Bewerber überschreite regelmäßig deutlich die der Ausbildungsstellen in der öffentlichen Forstverwaltung, sagte ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt der Deutschen Presse-Agentur.

Im vergangenen Jahr wurde im Freistaat zugleich eine Offensive zur Gewinnung von Fachkräften im Forst gestartet. Eine derart umfassende Ausbildungskampagne sei seit der deutschen Wiedervereinigung im Thüringer Forst einmalig. «Der Freistaat nimmt damit bundesweit eine Vorreiterrolle ein», betonte Gebhardt.

Seit 2023 werden jährlich 24 statt bisher 15 staatlich geprüfte Forstwirte in Thüringen ausgebildet. Hierzu werde gegenwärtig für rund drei Millionen Euro ein neues Internatsgebäude am Forstlichen Bildungszentrum in Gehren (Ilm-Kreis) errichtet. Für die 2024 beginnende dreijährige Ausbildung hätten sich 140 Bewerber gemeldet, sagte Gebhardt. Die Ausbildungszahl für die Revierförster wurde von 12 auf 20 erhöht. Im mehrjährigen Mittel gebe es dafür 90 Bewerber.

Erstmals biete die Landesforstanstalt in diesem Jahr zudem für jugendliche Technikinteressierte zwei Lehrstellen zum Land- und Baumaschinenmechatroniker an. Nach erfolgreichem Abschluss werden die Mechatroniker in den beiden Maschinenstützpunkten in Gehren und Hohenebra (Kyffhäuserkreis) tätig. Auch das duale Forststudienangebot an der Fachhochschule Erfurt soll erweitert werden: Von fünf auf künftig acht Studierende pro Jahr. Auf die bisherigen Stellen hätten sich etwa 280 Bewerber gemeldet.

Gründe für die hohe Nachfrage an Bewerbern sieht Gebhardt unter anderem darin, dass bei der Berufswahl das Arbeiten in und mit der Natur einen hohen Stellenwert habe. Zudem werde mit der Holzernte ein nachhaltiges Produkt erzeugt.

Die Landesforstanstalt zählt nach eigenen Angaben rund 1.300 Beschäftigte. Davon sind rund 450 Forstwirte, die in den 24 Forstämtern tätig sind. Die Zahl der Revierförster liegt bei 280, die direkt ein Forstrevier leiten.

Die Aufgaben sind angesichts der Schäden in den Thüringer Wäldern nach Dürreperioden und Borkenkäfer-Befall immens. Die Forstleute müssen unter anderem den Umbau hin zu klimastabilen Mischwäldern und die Wiederaufforstung bewältigen.
dpa/th
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Auf einem Viertel der Fläche von NRW wächst Wald

 Bayern fordert Ausnahmeregelung für EU-Entwaldungsverordnung

 Die eigentlich verlorene Suche nach dem Wunderbaum

 Warum es drei junge Menschen in die Landwirtschaft zieht

 Spezialhubschrauber stürzt bei Forstarbeiten ab - Pilot überlebt

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken