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01.11.2007 | 21:12 | Maissaison 

2007 ist ein sehr gutes Mais-Jahr

Bonn - Was sich bereits im Laufe der Vegetationsperiode des Anbaujahres 2007 abzeichnete, ist inzwischen Realität geworden: Aus nahezu allen Maisregionen Deutschlands werden hohe Erträge und – soweit bisher erste Auswertungen vorliegen – gute Qualitäten des Silo- und Körnermaisanbaues gemeldet.

Maissaison
(c) proplanta
Das geht aus einem ersten Überblick des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) hervor. Danach dürfte der größte Teil der Flächen inzwischen abgeerntet sein. Teilweise stehen noch Restflächen an Körnermais, die voraussichtlich bis Mitte November ebenfalls eingebracht sein dürften.

Die Silomais-Betriebe haben ihre Vorräte bis an die Grenzen der Möglichkeiten aufgestockt und damit große Reserven geschaffen. Die Stärkewerte scheinen nach ersten Beurteilungen im normalen Bereich zu liegen mit gelegentlichen Verdünnungseffekten durch die hohen Erträge oder Mehrkolbigkeit. In CCM-Regionen haben sich viele Veredlungsbetriebe mit CCM gut eingedeckt. Auch dadurch haben sich in der Nutzungsrichtung des Maises in diesem Jahr Verschiebungen ergeben, die statistisch schwer erfassbar sind.

Die vollen Silos sowie die bisher attraktiven Preise auf dem Markt für Körnermais haben viele Betriebe veranlasst, Silomaissorten mit den geeigneten Eigenschaften zum Körnermais ausreifen zu lassen. Die Aberntung dieser Flächen war Ende Oktober gebietsweise noch voll im Gange. In Ostdeutschland handelte es sich allerdings nur noch um Restflächen. Nur aus dem Raum Brandenburg meldet das DMK größere Probleme bei der Befahrbarkeit der Maisschläge auf grundwassernahen Standorten. Ansonsten scheint die feuchte Witterung der letzten Zeit den Erntevorgang nicht wesentlich behindert zu haben. Gerade leichtere, gut wasserführende Standorte haben von den ausgiebigen Niederschlägen besonders profitiert. 100 bis 130 dt/ha Körnermais (getrocknete Ware) werden nahezu überall als Ertragsnorm dieses Jahres der meist gut ausgereiften Bestände genannt.

Sowohl Silomais- als auch Körnermaiserzeuger zeigen sich mit der Markt- und Preisentwicklung dieses Jahres durchweg sehr zufrieden, auch wenn Ende Oktober die Körnermaiskurse regional einen deutlichen Dämpfer erhielten. Soweit Trocknung notwendig war, werden die Kosten nicht als besondere Belastung empfunden, da sie in den gestiegenen Marktpreisen problemlos untergebracht werden können. Da die Getreidepreise, insbesondere die Weizenpreise, ebenfalls erheblich gestiegen sind, bleibt Körnermais auch in den Mischfutterrezepturen sehr konkurrenzfähig.

Auch die Preise für Silomais haben in den letzten Monaten erheblich angezogen. Die Biogas-Anlagenbetreiber verfolgen dies allerdings mit erheblicher Sorge. Einige mussten dabei in Verhandlungen Preiszugeständnisse an die Lieferanten machen. Den Versorgungsengpässen folgen damit auch finanzielle Engpässe, weil die Kalkulationen nicht mehr stimmen. Dem Silomaisangebot werden durch die Ausreifung zum Körnermais erhebliche Mengen entzogen. Die Anlagenbetreiber müssen sich nach Alternativen umsehen.

Ganz ohne Sorge ist die Maisbranche auch in diesem Jahr nicht. Der Befall durch Krankheiten und Schädlinge, auch durch den Maiszünsler, hat sich zwar in Grenzen gehalten; das Auftauchen des Maiswurzelbohrers in Bayern und Baden-Württemberg nährt Ängste vor einer weiteren Ausbreitung dieses gefährlichen Schädlings. Die geltenden Quarantänebestimmungen bedeuten praktisch ein Anbauverbot für die befallenen Regionen. (DMK)
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