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20.05.2013 | 09:24 | Pflanzenwachstum 

Feldkulturen konnten Rückstand durch langen Winter gut aufholen

Schwerin - "Die Natur hat den Rückstand auf unseren Feldern wettgemacht, den der lange Winter uns beschert hatte", konstatiert Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus kurz vor Pfingsten zum Stand der Kulturen in Mecklenburg-Vorpommern.

Feldkultur
(c) proplanta
"Die häufigen Niederschläge seit Monatsende April haben landesweit zu einer deutlichen Entspannung bei allen Mähdruschfrüchten geführt. Alle Bestände – egal ob Winterungen oder Sommerungen – haben in der letzten Woche einen deutlichen Wachstumsschub erfahren. Die allgemeinen Ertragsaussichten können zum gegenwärtigen Stand als gut bezeichnet werden."

So ist der Winterraps (fast 250.000 Hektar, 23% der Ackerfläche) in voller Blüte, Krankheitssymptome auf den Blättern sind kaum vorhanden. Die Trockenheit im April beeinträchtigte das Pflanzenwachstum, vor allem auf sandigen Standorten. Dort gab es erste Welkeerscheinungen.

Die Niederschläge der letzten Tage führten jedoch zu einer Entspannung der Situation und zur Kräftigung der Pflanzen. "Landwirte berichten örtlich von Schotenabwurf, vor allem in frühzeitig gerillten Beständen mit einer guten Vorwinterentwicklung", informiert der Minister. Auch bei Winterweizen, -gerste, -roggen und Wintertricitale befindet sich die Pflanzenentwicklung im "grünen" Bereich. Auswinterungsschäden sind hier nicht festzustellen.

Die kühle, niederschlagsreiche Witterung der vergangenen zehn Tage wirkte sich günstig auf die Bestandsentwicklung bei Sommergetreide und Leguminosen aus, förderte aber auch beim Mais, der im Vergleich zum Vorjahr deutlich später ausgesät wurde (Ende April bis erste Maiwoche), einen gleichmäßigen Feldaufgang. Die anstehende Wärmeperiode wird das Jugendwachstum fördern und den Vegetationsrückstand aufheben.

Insgesamt wird im Sommer 2013 Getreide zur Körnergewinnung von 557.300 Hektar zu ernten sein, das sind 7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Zuckerrüben sind nach relativ später Saat schnell und gleichmäßig aufgelaufen, haben schon jetzt 2 bis 3 Laubblätter. Die Zuckerrübenfläche erreicht mit 24.900 Hektar nicht den Stand des Vorjahres (26.200 Hektar).

Die warme Witterung vor Pfingsten förderte ein gleichmäßiges Auflaufen der Kartoffelbestände. Auch hier ist ein weitere Rückgang im Anbau zu verzeichnen: Mit 11.600 Hektar liegt die Fläche um 9 Prozent unter der von 2012.

Das bisher geerntete Ackerfutter befindet sich auf standortüblichem Niveau des langjährigen Mittels. Die günstigen Erntebedingungen lassen gute Futterqualitäten erwarten. Auch auf dem Grünland ist der Vegetationsrückstand gegenüber dem Vorjahr weitgehend aufgeholt. Der erste Aufwuchs wurde bisher nur auf wenigen Standorten in den südlichen Landesteilen geerntet. Der Nachwuchs auf den Weideflächen reicht für die Versorgung der Weidetiere aus.

Die Bestände im ökologischen Anbau befinden sich in sehr unterschiedlichen Entwicklungsphasen.

So beginnen die Septembersaaten der Winterroggenbestände mit dem Ährenschieben, während sich die Wintergerste sich noch in der Schoßphase befindet. Die Bestände sind je nach Vorfrucht gut entwickelt. Beim Winterweizen sind spät gedrillte Bestände noch in der Entwicklung zurück. Weitestgehend gut entwickelt ist die Wintertriticale. Die Sommergetreide-Bestände haben sich nach der kühlen Witterung der letzten Tage und den Niederschlägen gut entwickelt, leider auch das Unkraut, das mit Striegeln bekämpft wird.

Mitte April gelegte frühe Kartoffelsorten gehen jetzt auf. Wenn der Boden es zulässt, ist eine Pflege mit Hack-, Häufel- oder Striegelgeräten jetzt wieder möglich. Spätere Sorten werden in den nächsten Tagen den Damm durchbrechen. Einzig die Körnerleguminosen Erbsen und Lupinen sind in der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr etwa 10 Tage zurück. (PD)
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