Bonn - So niedrig wie in diesem Jahr die Apfelernte in Europa werden dürfte, war sie schon lange nicht mehr.
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In den Ländern der alten Europäischen Union - bestehend aus 15 Staaten - werden nach bisherigen Berechnungen etwa 6,6 Mio. Tonnen geerntet, das wären 7 Prozent weniger als bei der Ernte 2005. Die Sorte Golden Delicious dominiert weiterhin das Angebot, andere Sorten legen allerdings zu. Auch in den neuen EU-Ländern war die Ernte sonst größer. Dort werden mit 3,0 Mio. Tonnen etwa 2 Prozent weniger erwartet als im Vorjahr.
Die Ursachen sind sehr verschieden. In einigen Ländern alternieren die Bäume in diesem Jahr, das heißt, dass nach einem starken Ertrag im letzten Jahr nur ein schwacher Ertrag in diem Jahr folgt. Dieser Effekt ist aber auch sortenabhängig. Dort wo die Blüte schon im April statt fand, waren die Bedingungen eher wechselhaft. Wo die Blüte erst Anfang Mai war, wurde die Befruchtung durch trockenes und warmes Wetter begünstigt. Durch den Trockenstress während der ausgedehnten Sommerhitze zeigten sich oft Wachstumsverzögerungen. Schließlich ist in einigen Ländern das Potenzial auch durch Baumrodungen zurückgegangen.