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10.04.2011 | 15:28 | Obstmarkt 

Kernobstlieferungen von Südhalbkugel dominieren auf deutschen Großmärkten

Bonn - Kernobstlieferungen aus Chile, Argentinien, Brasilien und Südafrika nehmen saisonbedingt auf den deutschen Großmärkten immer mehr Raum ein.

Apfelkiste
Wie aus Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervorgeht, überwiegen bei Birnen inzwischen die Lieferungen der Südhalbkugel. Beim Apfel bildeten deutsche und italienische Angebote Anfang April noch die Mehrheit. Die Überseeware hat in den letzten Wochen aber auch hier an Bedeutung gewonnen. Dabei führen Äpfel der Sorte Royal Gala aus Chile das Übersee-Segment an.

Der Absatz europäischer Äpfel verlief laut BLE freundlich. Lieferungen aus Südamerika wurden nur zögerlich nachgefragt. Die Notierungen für chilenische, brasilianische und argentinische Äpfel gaben zwar in den letzten Wochen nach, lagen aber immer noch meist deutlich höher als für europäische Früchte.

Die deutschen Obstbauern können mit den derzeit erzielbaren Erlösen für Äpfel zufrieden sein. So lagen die Durchschnittspreise fast aller wichtigen Sorten Anfang April auf den deutschen Großmärkten deutlich höher als Anfang April 2010 und 2009. Für die mengenmäßig wichtigste Sorte Elstar konnten beispielsweise durchschnittlich 98 Euro/100 kg erzielt werden; im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitpunkt nur noch 70 Euro. Die Sorte Jonagold lag bei 82 Euro/100 kg statt 62 Euro Anfang April 2010. Deutsche Braeburn-Äpfel notierten mit durchschnittlich 100 Euro/100 kg; im vergangenen Jahr waren es 76 Euro gewesen.


Italienische Birnen verlieren an Boden

Die Saison für europäische Birnen nähert sich dem Ende. Nach Angaben der BLE führten italienische Lieferungen der Sorte Abate Fetel bereits Mitte März nur noch knapp den Markt an. Seit Anfang April überwiegen die Angebote der Südhalbkugel. Dabei dominiert die Sorte Williams Christ aus Argentinien und Südafrika.

Preislich kam es bei der Überseeware kaum zu Veränderungen. Einige Händler setzten die Notierungen etwas nach unten, was aber nicht die erhofften Auswirkungen auf die Verkaufsmengen hatte. Bei den verbliebenen italienischen Birnen soll es zunehmend Probleme mit der Optik und der Haltbarkeit geben; das erschwerte den Absatz. Die Preise tendierten aber mit 171 Euro bis 201 Euro pro 100 kg erstaunlich fest. Außerdem waren geringe Mengen an Birnen der Sorte Conference aus den Niederlanden auf dem Markt. (AgE)
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