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10.04.2011 | 13:48 | Förderung alter Obstsorten 

Die "Schweizerhose" ist Obstsorte des Jahres

Wädenswil - Am Samstag, 9. April 2011, fand die 27. Generalversammlung der Schweizerischen Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten FRUCTUS an der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) in Wädenswil statt.

Birne (keine Schweizerhose!)
Als Höhepunkt der GV wurde eine 400 Jahre alte, seltene und attraktive einheimische Birnensorte zur Obstsorte des Jahres 2011 gekürt.

Dabei handelt es sich um die "Schweizerhose". Die Herkunft der Sorte ist noch nicht ganz geklärt. Aber wichtiger ist, dass diese wunderschöne Spielart der Natur gerettet wird. (siehe separaten Artikel) Es ist zum 4. Jahr in Folge, dass FRUCTUS eine Schweizer Obstsorte des Jahres ernennt.

Der Präsident Klaus Gersbach, Effretikon begrüsste zur GV 45 Personen. Eine kleine Statutenänderung hat den Status der FRUCTUS als gemeinnützige Vereinigung definitiv bestätigt. Im Budget wurden für das neue Projekt "FRUCTUS Sortenliste Feldobstbau" Fr. 5.000.- bewilligt. Es soll eine umfassende Liste von alten, robusten Obstsorten mit wertvollen Eigenschaften entstehen. Dabei werden Ökologie, phytosanitären Eigenschaften, Biodiversität und Ökonomie berücksichtigt. Zur Zeit werden in der Schweizer Landschaft sehr viele Obst-Hochstammbäume gepflanzt. Es ist wichtig, dass dabei die heutigen Kenntnisse um die Robustheit der Sorten noch besser genutzt werden. Verschiedene Organisationen und das Bundesamt für Landwirtschaft haben für dieses Projekt finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.

Ein spannendes Traktandum ist jeweils die Vorsondierung für die Schweizer Obstsorte des Jahres. Für 2012 soll es eine Schweizer Walnuss- und für 2013 eine Zwetschgensorte sein.

Nach dem geschäftlichen Teil wurden am Nachmittag von David Szalatnay, Kaspar Hunziker und Markus Kellerhals Vorträge zu Projekten des Nationalen Aktionsplans gehalten. Es ging um "Wo stehen wir in der Schweiz bei den Obst-Genressourcen nach 12 Jahren Nationaler Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für die Ernährung und Landwirtschaft" (NAP-PGREL) und um die "Beschreibung von Obstgenressourcen" (BEVOG I und II). Diese NAP-Projekte werden vom Bundesamtes für Landwirtschaft finanziert und im Auftrag von FRUCTUS durch ACW ausgeführt.

Ein wichtiger Teil in den Beschreibungsprojekten sind die molekulare Sorten-Charakterisierung und -Identifikation: Bis Projektende sollen sämtliche in NAP-Sammlungen vorhandenen Akzessionen (Sortennamen, resp. Sortenherkünfte) der Hauptobstarten (Apfel, Pflaume/Zwetschge, Kirsche, Birne) molekular analysiert sein. Dies hilft bei der Ausscheidung von Duplikaten und ermöglicht eine Straffung der nationalen Sortensammlungen. Es sind voraussichtlich noch rund 2.000 Akzessionen zu analysieren. Erste wichtige Resultate wurden vorgestellt. (siehe separate Artikel und mehr auf www.fructus.ch ). Die Beschreibungsdaten werden in der Nationalen Datenbank zur Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen (www.bdn.ch) der Allgemeinheit zugänglich gemacht. (fructus/lid)
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