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14.03.2024 | 02:21 | Getreideanbau 

NRW-Landwirte steigen wegen Trockenheit vermehrt auf Roggen um

Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen wurde in den vergangenen Jahren immer mehr Roggen angebaut. Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Landesamt IT.NRW am Mittwoch veröffentlicht hat.

Roggenanbau
Noch wird auf den meisten Feldern in NRW Weizen angebaut. Doch der Roggen ist nach Zahlen von IT.NRW auf dem Vormarsch. Die Landwirte reagieren damit auf die zunehmende Trockenheit. (c) proplanta
Demnach lag die Anbaufläche für Roggen im vergangenen Jahr bei 44.500 Hektar. Das sind im Langzeitvergleich zu 2010 knapp 177 Prozent mehr. Im Vergleich dazu sank die Anbaufläche für Weizen seitdem um mehr als 13 Prozent. Dennoch blieb Weizen mit 248.900 Hektar das anbaustärkste Getreide.

Nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist der gestiegene Roggenanbau eine Folge zunehmender Trockenheit. Der Roggen vertrage diese besser und könne insbesondere für viehhaltende Betriebe die in der Fütterung üblichen Getreidearten wie Gerste und Weizen ergänzen oder gar ersetzen.

Einen deutlichen Anstieg gab es nach Angaben von IT.NRW auch bei Hülsenfrüchten. Deren Anbaufläche nahm seit 2010 um 457 Prozent zu, spielte 2023 mit 18.900 Hektar jedoch nur eine geringere Rolle. Hier seien überwiegend Ackerbohnen angebaut worden. Auch der Anbau von Kartoffeln stieg von 2010 bis 2023 um etwa 34 Prozent auf 41.700 Hektar.

Die Landwirtschaftskammer sieht dies vor allem als Folge der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes und der Agrarpolitik der EU. Für Hülsenfrüchte hätten sich außerdem bessere Vermarktungsoptionen zum Beispiel als Fleischersatzprodukte ergeben.

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe in NRW lassen Flächen aber auch als Brache unbewirtschaftet. Seit 2010 verdoppelte sich die entsprechende Fläche auf 28.500 Hektar, so die Zahlen von IT.NRW. Auch hier spielt die Agrarpolitik der EU eine Rolle, die neben der Diversifizierung bei Anbaupflanzen auch Brachflächen mit der sogenannten Greening-Prämie fördert.
dpa/lnw
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