Apfeltriebsucht in Kernobst: Um die Ausbreitung in der Anlage zu vermeiden sollten mit Triebsucht befallene Bäume in jedem Fall gerodet werden. Apfeltriebsucht erkennt man an kleinen nicht ausgefärbten, faden Früchten. An den Blättern befallener Bäume finden sich vergrößerte gezackte Nebenblätter und bei starkem Befall treten „Hexenbesen“ auf.
Unkrautregulierung: In abgeernteten Beständen können verunkrautete Herbizidstreifen mechanisch bearbeitet oder mit Basta abgespritzt werden. Die Anwendung von Basta darf maximal 2x pro Jahr erfolgen. Die Aufwandmenge beträgt 3,75 Liter/ha. Durch die Unkrautbekämpfung zum jetzigen Zeitpunkt wird einerseits den Mäusen die Deckung genommen, andererseits wird dadurch verhindert, dass Unkräuter die im Bestand nicht im zeitigen Frühjahr schon blühen.
Mäusebekämpfung: Dieses Jahr ist auf vielen Flächen ein hoher Besatz mit Feldmäusen zu verzeichnen. Eine Möglichkeit insbesondere zur Wühlmausbekämpfung ist der Fang mit Fallen. Eine andere Möglichkeit der Feldmausbekämpfung bieten verschiedene Giftgetreide- und Linsen auf Zinkphosphidbasis. Die Ausbringung dieser Präparate muss verdeckt mit einer Legeflinte in die einzelnen Mauslöcher erfolgen, so dass die Köder für andere Tiere unzugänglich sind. Achtung: Das MLR hat entschieden, dass in Baden-Württemberg keine Genehmigungen für Feldmausköder mit dem Wirkstoff Chlorphacinon im Streuverfahren erteilt werden.
Weitere vorzugsweise durchzuführende und sehr effektive Maßnahmen zur Dezimierung des Mäusebestandes sind:
- Beseitigen des Fallobstes
- Unkrautregulierung im Baumstreifen
- Förderung von Greifvögeln (Sitzstangen)
- Kurzhalten der Fahrgasse
Baumobst: Regional war der Raupenbefall im Frühjahr zwar meist gering. In bekannten Befallslagen sollten jedoch die Leimringe gegen Frostspanner bis spätestens Ende Oktober zur Bekämpfung der Frostspannerweibchen an Hochstämmen angebracht werden. Wichtig ist, dass sie direkt an der Rinde anliegen. Bei älteren Bäumen ist evtl. vorher die Borke zu entfernen oder mit Lehm (Boden) zu verstreichen. Raupenleim grün Brunonia kann direkt auf die Rinde aufgetragen werden, bei anderen Leimtypen ist ein Papierring erforderlich.
Steinobst: Nach Frostnächten und folgenden Niederschlägen besteht ein hohes Infektionsrisiko für Holz- und Rindenkrankheiten. Dabei stehen die Bakterienkrankheit Pseudomonas und den Valsa-Pilz im Vordergrund des Interesses. Die Fachleute der Obstbauberatung am Landratsamt in Offenburg empfehlen in diesem Zusammenhang zum Zeitpunkt des Blattfalls eine Behandlung mit Cuprozin progress 1,4 Liter. Achtung: Insgesamt dürfen pro ha und Jahr nicht mehr als 3 kg Reinkupfer ausgebracht werden.
Außerdem raten die Offenburger Fachleute dazu bereits vor den ersten Winterfrösten Stämme zu weißeln. Auch in Neu- und Junganlagen sollte unbedingt geweißelt werden. Dafür bewährt hat sich das Produkt ProAgro-Baumweiß. Es bietet sogar einen gleichzeitigen Wildverbissschutz.
Mirabellen, Pfirsich: Während des Blattfalls kommt es über die frischen Blattnarben häufig zu Infektionen mit der Schrotschusskrankheit. 1,4 Liter Cuprozin progress zum Blattfall ausgebracht haben eine gute Nebenwirkung gegen diese Krankheit.
Erdbeeren: Infektionsbedingungen für den Rote Wurzelfäule (Bodentemperaturen 6-10ºC) sind vielerorts erreicht. Wo noch nicht erfolgt, sollte umgehend eine Bandbehandlung von 20 cm mit Aliette WG 1 Gramm pro laufenden Meter in 100 ml Brühe erfolgen. Alternativ kann zur Pflanzenstärkung eine Bandbehandlung mit einem Phosphithaltigen Blattdünger (z.B. Phosfik, Lebosol Kali Plus u.a. 1-1,5 ml/lfm in 100 ml Brühe) durchgeführt werden.
Herbsthimbeeren: In Anlagen mit konsequenter Pflücke und regelmäßigen Insektizidbehandlungen wird weiterhin allerdings auf niedrigem Niveau Befall mit Kirschessigfliegen (KEF) registriert.
(Wichtige Informationen aus dem Kreis Ludwigsburg/Ortenaukreis vom 16.10.2015)
Quelle: LTZ Augustenberg