Bis zu 80 Prozent der erntereifen Früchte seien im Raum Werder (Havel) geplatzt, bestätigte Stefan Lindecke, Geschäftsführer des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins, einen Bericht der «Potsdamer Neuesten Nachrichten» (Samstag).
«Der Regen hat ganz schön zugeschlagen», sagte der Potsdamer Obstbauer Gerhard Neumann am Sonntag. «Etwa 20 Prozent der reifen Kirschen sind einfach weg.» Die Ernte gehe jedoch mit späteren Sorten weiter.
Vergangene Woche hatten die Obstbauern noch eine Ernte von fast 1.800 Tonnen erwartet. Das wäre ein besseres Ergebnis als im Vorjahr gewesen, in dem laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 1.439 Tonnen geerntet wurden.
Für die laufende Saison rechneten die Betriebe laut Statistiker mit rund 1.360 Tonnen Süßkirschen und 420 Tonnen Sauerkirschen - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Das aber zeigt sich derzeit wechselhaft und vor allem nass.
Vergangenen Dienstag und Mittwoch kamen im Werderaner Raum 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter herunter. «Das allein ist noch nicht das Problem. Aber die Feuchtigkeit blieb zu lange auf den Bäumen», erklärte Obstbauer Lindecke. Die Früchte nehmen das Wasser auf - solange, bis sie platzen. Betroffen seien vor allem die neueren, größeren Sorten, die Handel und Verbraucher forderten. Weil ihre Haut dünner ist, platze sie auch schneller auf.
Lindecke vermutete, dass die
Kirschernte nun schlechter ausfällt als 2013. Der Potsdamer Obstbauer Neumann zeigte sich zunächst etwas optimistischer. «Das Spektrum der Sorten ist glücklicherweise groß», meinte er. «Wir haben mehrere Sorten, die später reif sind.»
In Brandenburg werden die Früchte vor allem im Landkreis Potsdam-Mittelmark angebaut. Sauerkirschen konzentrierten sich auf die Region Frankfurt (Oder). (dpa/bb)