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02.08.2013 | 19:21 | Sojamarkt Juli 2013 

Rückläufige Sojapreise

Schwäbisch Gmünd - Die Sojaschrotpreise waren in den vergangenen Wochen rückläufig. Die Erzeugereinkaufspreise lagen im Juli im Bereich von 46 bis 47 €/dt, das waren gut 3 €/dt weniger als im Vormonatsdurchschnitt.

Sojamarkt 2013
(c) sima - fotolia.com
Sie folgen damit, wenn auch abgeschwächt, dem Preiseinbruch an den internationalen Terminmärkten. Vor allem in Chicago war zuletzt ein deutlicher Kurseinbruch zu verzeichnen.

Im Grunde zeigt sich damit zumindest anfänglich die lang erwartete Entspannung auf den Ölsaatenmärkten. Die weltweit als sehr gut eingeschätzte Versorgung in 2013/14 mit einer Ernteerwartung von 285,9 Mio. t und einem Verbrauch von 270,5 Mio. t würde zu einer Bestandserhöhung um rund 13 Mio. t auf über 74 Mio. t führen. Trifft diese Einschätzung des USDA zu, wäre das der höchste Endbestand aller Zeiten.

Entsprechend stark reagierte Chicago auf die hohe Verkaufsbereitschaft amerikanischer Farmer, die sowohl alterntige als auch neue Ware noch zu den attraktiven Kursen der Vorwochen ins Geld bringen wollten. Beschleunigt wurde der Kurseinbruch zusätzlich von günstigen Vegetationsbedingungen für US-Soja. Der Kurseinbruch beschränkte sich dabei nicht nur auf die nahen Liefertermine, auch Termine weit im Jahr 2014 waren betroffen.

Vom physischen Markt in Deutschland wurde der Kurseinbruch nur abgemildert nachvollzogen. Dies liegt daran, dass das aktuelle Angebot verfügbarer Ware weiter überschaubar bleibt. Hinzu kommt, dass die Deckung der Mischfutterwerke offenbar für den kommenden Herbst und Winter noch gering ist. Bestätigen sich die fundamentalen Daten im Sojabereich, dann besteht Hoffnung, dass die Sojaschrotpreise weiter rückläufig sind.

Die Preise für Sojaschrot mit Terminlieferung ab Oktober liegen derzeit schon 50 €/t unterhalb prompter Ware. Für Lieferungen ab November wird sogar nochmals ein Abschlag von 40 €/t gesehen. Eine Sonderstellung nimmt GVO-freies Soja ein. Hier sind die verfügbaren Mengen weiter knapp, da zwischenzeitlich auch in Brasilien der Anteil GVO-freier Anbauflächen von Jahr zu Jahr schwindet. Für GVO-freies HP-Soja müssen heute 100 bis 150 €/t Aufgeld bezahlt werden.

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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