Die zweite Stickstoff-Gabe sollte bei Raps zu Beginn des Streckungswachstums erfolgen. Versuche der LfL haben nachgewiesen, dass die 2. N-Gabe auf Lehm- und Sandstandorten in tieferen Lagen einen Wirkungsvorteil im Streckenwachstum bringt und vor allem die Seitentriebentwicklung fördert.
Auch auf leichten Böden und in Gebieten mit Vorsommertrockenheit ist eine niedrigere Andüngung und stärkere N-Zufuhr zu Schossbeginn anzuraten, um zu üppige, ins Kraut schießende Bestände mit viel Blattmasse zu vermeiden. Derartige Bestände verbrauchen viel Wasser, das in Trockenperioden für die Ertragsbildung fehlt. Lediglich auf Versuchsstandorten mit längerer Winterperiode sowie später und langsam einsetzender Bodenerwärmung bewirkte die 1. N-Gabe zu Vegetationsbeginn stärkere Ertragseffekte als die 2. N-Gabe zum Schossen.
Der Gesamt-Stickstoffbedarf beträgt bei Raps meist 170 bis 220 kg/ha. Den Versuchsergebnissen zufolge sollte die 2. N-Gabe auf Standorten mit guten Böden 50 - 75 % des Gesamtaufwands, auf Standorten mit leichten Böden 60 - 80 % und auf Standorten in höheren sowie feucht-kühlen Lagen 25 - 50 % des Gesamtbedarfs betragen.
Grundsätzlich verbleiben bei schwächerer Andüngung bessere Möglichkeiten der Bestandesführung im Streckenwachstum. Auch unter dem Aspekt der zunehmenden teilschlagspezifischen N-Düngung bei Raps ist eine eher verhaltene 1. N-Gabe günstig zu bewerten, weil sich so standortbezogene Unterschiede in der N-Ernährung der Bestände früher und intensiver ausbilden können. Die
Vorträge zur Düngungstagung finden Sie im Internet der LfL. (PD)