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02.08.2016 | 08:00 | Sclerotinia 

Weißstängeligkeit in Raps nachhaltig bekämpfen

Dresden - In den Rapsbeständen wurde in diesem Jahr örtlich ein stärkerer Befall mit der Sclerotinia-Weißstängeligkeit festgestellt. Neben den im Stängel gebildeten Dauerfruchtkörpern können auch viele Sklerotien außen am Stängel oder in den Seitentriebachseln anhaften.

Mittel gegen Sclerotinia-Weißstängeligkeit Raps
(c) proplanta
Diese Fruchtkörper werden beim Drusch zerschlagen, liegen dann auf dem Boden auf und können im Boden bis zu 10 Jahren und mehr keimfähig bleiben. Sie bilden damit die Grundlage für kommende Infektionen in der Rapsfruchtfolge. Mit dem biologischen Präparat Contans WG besteht die Möglichkeit, das Infektionspotential im Boden zu vermindern. Das Mittel enthält Sporen des Bodenpilzes Coniothyrium minitans, welcher die Sklerotien im Boden parasitiert und zersetzt, wodurch eine nachhaltige Reduzierung des Sklerotienvorrates erreicht werden kann.

Der Einsatz von Contans WG ist direkt auf die Rapsstoppel (1 - 2 kg/ha) oder kurz vor der Rapsaussaat (2 kg/ha) möglich. Eine einmalige Anwendung von Contans WG in der Fruchtfolge reicht nicht aus, da die verbleibende Restverseuchung an Sklerotien noch genügend Infektionspotential liefert. Die befallsmindernde Wirkung von Contans WG muss demzufolge langfristig betrachtet werden, als eine Möglichkeit in einer Region, Befallsflächen zu sanieren und damit die Befallsgefährdung zu senken. Dabei ist zu beachten, dass clomazonehaltige Vorauflaufherbizide die Wirkung von Contans WG negativ beeinflussen können.
Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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