Dabei empfiehlt der Haller Fachmann zu differenzieren, ob der Ackerfuchsschwanz und das Getreide bereits aufgelaufen sind oder nicht und gibt in diesem Zusammenhang seine nachfolgenden und regionalgültigen Praxistipps.
Sollte bisher weder Getreide noch Ackerfuchsschwanz/Ungräser aufgelaufen sein lautet die Expertenempfehlung wie folgt:
- Cadou SC; 0,5 Liter/ha; Wirkstoff: Flufenacet
- Herold SC; 0,6 Liter/ha; Wirkstoffe: Flufenacet+Diflufenican
- Cadou pro Pack (Cadou SC+Agolin); 0,5+1,5 Liter/ha; Wirkstoffe: Flufenacet+Diflufenican +Pentimetalin
- Battle Delta+BeFlex; 0,6+0,3 Liter/ha; Wirkstoffe: Flufenacet+Diflufenican+Beflubutamid
- Mateno Flexi Set; 0,35+0,5 Liter/ha; Wirkstoffe: Flufenacet+ Diflufenican+Aclonifen (Set für die zugelassene Aufwandmenge WG)
Auf Problemstandorten mit hohem Ackerfuchsschwanzbesatz sollten Kombinationen mit mind. 3 Wirkstoffen gefahren werden, dies führt zu besseren Wirkungsgraden. Zudem könnten/sollten/müssten 2,0 bis 3,0 Liter/ha Boxer (Prosulfocarb) zugesetzt werden. Das führt zu einer Wirkungsverbesserung gegen Ackerfuchschwanz zudem verstärkt. Der Einsatz bis zum frühen Nachauflauf ist dabei Pflicht.
Wenn der Ackerfuchsschwanz schon aufgelaufen ist, aber noch nicht behandelt, oder die Behandlung keinen ausreichenden Erfolg gebracht hat. Hier gelten folgende Differenzierungen und entsprechende Empfehlungen:
Bereits mit Flufenacet behandelt aber Ackerfuchsschwanz hat weiße Wurzeln:
- Lentipur (3,0 Liter/ha) nachlegen
Noch nicht mit Flufenacet behandelt aber Ackerfuchsschwanz bereits aufgelaufen:
- Cadou SC+Trinity+Lentipur (0,5+2,0+2,0 Liter/ha)
- Herold+Lentipur (0,6+3,0 Liter/ha)
Achtung: Chlortoluron-Auflagen beachten, keine Mischung von Boxer und Chortoluron. Beim Weizen Sortenverträglichkeit beachten)
Ein paar wichtige Hinweise noch zur Virusübertragung durch Blattläuse: In Mais und Zwischenfruchtbeständen ist es Aufgrund der warmen Witterung heuer zu einer sehr starken Population von Blattläusen gekommen. Neuansaaten von Getreide insbesondere die Frühsaaten, welche sich bereits im Zweiblattstadium befinden, sind besonders gefährdet. Die Blattläuse werden oder sind teilweise schon in die Neuansaaten gewandert und verschleppen so das Gerstengelbverzwergungsvirus.
Praxistipps: Bisher wurde der Bekämpfungsrichtwert von 20% besiedelten Pflanzen noch nicht überschritten. Falls dies der Fall sein sollte, sind die Bestände mit einem Pyrethroid zu behandeln. z.B. Karate Zeon 75 ml/ha.
(Informationen des Landkreis Schwäbisch Hall vom 16.10.2023)