(c) proplanta Wintergerste: Wo noch nicht geschehen können die Fungizidmaßnahmen zeitnah abgeschlossen werden. Mittlerweile zeigen sich auf unbehandelten Flächen (Spritzfenster!) die ersten Ramulariaflecken und mit der angekündigten strahlungsintensiveren Witterung ist mit zunehmendem Auftreten zu rechnen.
Winterweizen: Immer wieder sieht man die typischen Nester von Gelbrost in Weizen, Triticale und Dinkel. Hier muss zügig gehandelt werden um eine Massenausbreitung im Bestand zu verhindern. Allerdings ist es derzeit nicht einfach die Symptome eindeutig zu erkennen. Einerseits wurden durch die Niederschläge die typischen Rostpusteln abgewaschen und es verbleiben oft nur längliche, braune Stellen auf den Blättern (evtl. mit einzelnen Pusteln), andererseits haben viele Bestände auf die kalte Witterungsphase, evtl. in Kombination mit Wachstumsreglern oder Herbiziden mit Stressflecken und Vergilbungen reagiert, die auf den ersten Blick mit Krankheiten verwechselt werden können! Die Sorte Asory reagiert hier oft sehr stark, aber auch andere Sorten sind betroffen.
Ist das Fahnenblatt noch nicht sichtbar sollte ein Tebuconazol-haltiges Fungizid (z.B. Folicur, Helocur, usw.), bei gleichzeitig starkem Septoriadruck auch ein anderes geeignetes Mittel (z.B. Input, Verben, Balaya, usw.) eingesetzt werden.
Wenn die Bestände schon das Fahnenblatt geschoben haben (BBCH 37) kann auch schon die vorgesehene Abschlussbehandlung gefahren werden. Falls eine Fusarium-Behandlung vorgesehen ist, kann die Aufwandmenge auf 80 % reduziert werden.
Spätbehandlungen gegen Disteln sind mit Wuchsstoffen wie z.B. MCPA (U46 M-fluid, Dicopur M, etc.) oder Ariane C bis Stadium 39 (Fahnenblatt voll entwickelt, Blatthäutchen sichtbar) möglich.
Gegen Klettenlabkraut können Mittel wie z.B. Lodin, Biathlon 4D, Saracen ebenfalls bis Stadium 39 eingesetzt werden. Pixxaro EC, Tomigan 200, Starane XL, Zypar, etc. können sogar bis Stadium 45 (Blattscheide des Fahnenblatts geschwollen) angewendet werden.
Sommergerste: Vereinzelt sind in den Beständen Netzflecken zu finden, dies ist aber in der Regel unproblematisch, da die Gerste den Infektionen „davonwächst“. Fungizidmaßnahmen sind erst ab Schoßbeginn sinnvoll, aufgrund der schnellen Entwicklung sind Doppelbehandlungen in Sommergerste in den seltensten Fällen wirtschaftlich.
Mais: Aktuell können bei feuchtem Boden noch Bodenherbizide ausgebracht werden, die nächsten Tage empfehlen sich dann eher für Striegelmaßnahmen (im Vorauflauf).
Zuckerrüben: Achten Sie auf Befall mit Erdfloh und Blattläusen, besonders in der Nachbarschaft von Rübenschlägen im Vorjahr. Die Bekämpfungsrichtwerte liegen bei 10 % befallenen Pflanzen bei der Grünen Pfirsichblattlaus und 30% bei der Schwarzen Bohnenlaus. Wählen Sie wenn nötig möglichst Mittel mit geringen Auswirkungen auf Nützlinge, z.B. Pirimor G gegen Blattläuse (Notfallzulassung für eine Behandlung ab 2-Blattstadium bis Reihenschluss mit 300g/ha wurde erteilt für Zeitraum vom 01.04.24 - 29.07.2024)
(Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 10.05.2024)
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