Die Waage, mit deren Hilfe die Aktivität und der Gesundheitszustand des Bienenvolks beobachtet werden können, wurde heute von der BfN-Präsidentin Beate Jessel und dem Leiter des Bieneninstitutes Mayen, Dr. Christoph Otten, eingeweiht.
"Wir freuen uns, dass mit der Bienenstockwaage ein Beitrag zur Erforschung des Verhaltens und der Gesundheit der Bienen geleistet wird", sagte die BfN-Präsidentin Beate Jessel. Die Waage misst elektronisch alle fünf Minuten das Gewicht des Bienenvolks. Sie sendet die Informationen zur Sammelaktivität der Bienen, zum Nektar- und Polleneintrag und auch deren Verbrauch zum Fachzentrum für Bienen und Imkerei in Mayen.
Hier verfolgen und analysieren Wissenschaftler die gesammelten Daten von 150 Standorten in Deutschland, im sogenannten Trachtbeobachtungsnetz. Die Daten werden mit zeitgleich erhobenen Wetterdaten abgeglichen. So können sie auswerten, wie sich die Standort- und Witterungsfaktoren auf das Verhalten der Bienen auswirken und so Rückschlüsse auf ihre Gesundheit ziehen.
Die Imkerei in NRW zeigt einen Aufwärtstrend und die Zahl der
Bienenvölker steigt hier wieder an, aber die Zahl der wildlebenden Bienen in Deutschland ist stark rückläufig. Über die Hälfte der Wildbienenarten Deutschlands sind gefährdet und stehen auf der aktuellen Roten Liste Wirbelloser Tiere. "Wild- und Honigbienen haben einen hohen wirtschaftlichen Wert und sind unentbehrlich für die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen. Hier haben sich auch z.T. hochspezialisierte Beziehungen zwischen Bienen und Pflanzen entwickelt.
Die Bemühungen zum Erhalt der Vielfalt von bestäubenden Insekten muss daher intensiviert und ihren Gefährdungen entgegen gewirkt werden", sagte Jessel anlässlich der Inbetriebnahme der Bienenstockwaage. "Dies kann beispielsweise mit der Einrichtung und Erhaltung bestäuberfreundlicher, reichstrukturierter Lebensräume geschehen, wo Wildbienen Nistmöglichkeiten z.B. in Hecken und Totholz in unmittelbarer Nähe zu ihren speziellen Nahrungspflanzen finden.
Nach dem langen und kalten Winter sind die Wildbienen und Honigbienen wieder auf der Nahrungssuche. Die angelegten Wintervorräte sind aufgebraucht und die Bienen müssen Nahrung für sich und ihren Nachwuchs sammeln. Bienen ernähren sich von Nektar und eiweißreichem Pollen, die sie auf Wild- und Kulturpflanzen finden. Mit der neu installierten Waage kann nun die Verfügbarkeit von Nahrung für die Honigbienen beobachtet werden. (bfn)