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06.11.2023 | 12:07 | Festtagsbraten 

Das Gänseessen wird teurer

Neuss - Wer zum weihnachtlichen Gänseessen ins Restaurant geht, muss in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen als zuvor.

Gänsebraten
In den kommenden Wochen hoffen Nordrhein-Westfalens Restaurants auf viele Gäste, die sich zum Jahresausklang treffen zu Speis und Trank. Wie teuer wird es denn wohl? Eine Branchenumfrage gibt Aufschluss. (c) Svenja98 - fotolia2
Wie der Gastronomie-Branchenverband Dehoga am Montag auf Anfrage mitteilte und sich dabei auf eine Umfrage unter 117 Lokalen bezog, wird etwa jedes zweite Restaurant seine Gänsebratenpreise um bis zu zehn Prozent anheben. 17 Prozent haben die Gerichte sogar um bis zu zwanzig Prozent verteuert, neun Prozent haben die Preise gesenkt. Ein klassisches Gänsegericht - also Brust oder Keule mit Beilagen) kostet in den meisten Lokalen zwischen 25 und 35 Euro, für eine ganze Gans samt Beilagen werden bis zu 150 Euro fällig.

«Trotz der auch in diesem Jahr stark gestiegenen Kosten passt die Branche die Preise so moderat wie möglich an», sagt Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen. «Wir wissen einerseits um die Kostensensibilität der Gäste und haben andererseits immensen Kostendruck.» Die Gastronomie hat in Corona-Zeiten schlechte Geschäfte gemacht, danach sorgte die hohe Inflation für eine weiterhin angespannte Situation in der Branche.

Zur Unterstützung des angeschlagenen Wirtschaftszweigs hatte der Bund die Mehrwertsteuer Mitte 2020 gesenkt und diese Erleichterung später verlängert, Ende 2023 läuft diese für Speisen gültige Regelung aus. Anfang nächsten Jahres werden Speisen, die man im Lokal isst, wieder 19 Prozent fällig. Derzeit sind es 7 Prozent.

Der Dehoga fordert seit langem eine Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Speisen. «In der jetzigen Situation mit Inflationsbelastungen für unsere Betriebe wie für die Gäste würde die Steuererhöhung plus weitere Inflationskosten die Umsätze großflächig abwürgen, weil die Akzeptanz für gestiegen Preise deutlich abnehmen wird», sagt Branchenvertreter Rothkopf. Die 7 Prozent auf Speisen seien in den vergangenen Jahren ein wirksames Mittel gewesen, um den gestiegenen Preisdruck wenigstens in Teilen abzufedern.

Läuft die Mehrwertsteuer-Reduzierung zum Jahreswechsel tatsächlich aus, so rechnet Nordrhein-Westfalens Gastronomie im nächsten Jahr mit einem Preissprung um weitere 15 Prozent auf ihr Gänseessen. Hierbei sind nicht nur die Folgen der höheren Steuer einberechnet, sondern auch die Inflation.
dpa/lnw
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