Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.08.2010 | 14:00 | Blumenfelder setzen bunte Akzente in der Landschaft  

Ein gedeckter Tisch für Bienen und Wildinsekten

Stuttgart - Wer zur Zeit aufmerksam durch die Natur geht, entdeckt vielerorts im Land bunt blühende Ackerflächen, verbunden mit einem geschäftigen Treiben und einem sanften Summen.

Ein gedeckter Tisch für Bienen und Wildinsekten
Zahlreiche Bienen und Wildinsektenarten nutzen die zahlreichen Blüten als abwechslungsreiche Nahrungsquelle. „Der Erfolg unserer Initiative ist deutlich sichtbar: Mehr als 3.000 Hektar blühende Ackerflächen verstreut über das ganze Land bieten den Bienen und Wildinsekten ein reichhaltiges Nahrungsangebot und bereichern unsere einzigartige Kulturlandschaft“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Freitag (6. August 2010) in Stuttgart.

Das Land fördert die Anlage der Blumenfelder mit 1,5 Millionen Euro durch das baden-württembergische Agrarumweltprogramm MEKA. Die beteiligten Landwirte verpflichten sich, über fünf Jahre eine spezielle Blühmischung zu säen. „Damit stellen wir Nachhaltigkeit und Biodiversität sicher“, betonte der Minister. „Baden-Württemberg ist Vorreiter und hat diese Maßnahme als erstes Bundesland angeboten.“ In der Zwischenzeit seien andere Bundesländer und der Bund diesem Beispiel gefolgt.


Bienen leisten ökologisch wertvollen Beitrag

Bienen und Wildinsekten tragen durch ihre Bestäubung in hohem Maße zur Sicherung und Erhöhung der Erträge in der Landwirtschaft und in privaten Obstwiesen und Hausgärten bei. Auch bei der Bestäubung von Wildpflanzen leisten sie einen ökologisch wertvollen Beitrag. „Gerade in der aktuellen Jahreszeit bieten landwirtschaftliche Flächen ein geringes Nahrungsangebot. Die Getreidebestände sind geerntet oder reifen gerade ab, der besonders blütenreiche erste Aufwuchs der Wiesen ist meist bereits abgemäht und die Linden sind verblüht. Das Land fördert daher die derzeit in voller Blüte stehenden Ackerflächen als Ausgleich in dieser nahrungsärmeren Zeit“, sagte der Minister. Die Landwirte hätten auf diesen Flächen auf den Anbau von Nutzpflanzen wie Getreide verzichtet und im Frühjahr gezielt Blühmischungen angesät. „Die Landwirte leisten mit den Bienenweiden einen erheblichen Beitrag zur Sicherung des Bienen- und Wildinsektenbestandes.“


Spezielle Blühpflanzen-Mischungen

Die Zusammenstellung der Blühpflanzen-Samenmischungen sei vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Abstimmung mit der Landesanstalt für Bienenkunde gezielt auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmt worden. Unterschiedliche Blüh- und Trachtpflanzen, wie beispielsweise Buchweizen, Kornblume, Sonnenblume, Phacelia oder Malve, würden damit als Blühkomposition ausgesät, um ein reichhaltiges und möglichst lang anhaltendes Nahrungsangebot sicherzustellen. „Ganz nebenbei sorgt die Landwirtschaft so für herrlich anzusehende Farbtupfer in der Landschaft, die gleichzeitig Bodenbrütern und dem Niederwild Deckungsmöglichkeiten bieten“, betonte der Minister. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Immer mehr Interesse an Infos zum Pollenflug

 Hohe Belastung durch Gräserpollen

 Wildbienen brauchen mehr als Insektenhotels

 Bienenseuche im Landkreis Regen festgestellt

 Bienenseuche auch in Rosenheim festgestellt

  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker