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29.03.2010 | 20:22 | Fischerei 

Mecklenburg-Vorpommern soll attraktives Angelland werden

Schwerin - "Im Jahr 2009 wurden in Mecklenburg-Vorpommern mit 99.679 Fischereiabgabemarken fast 2.000 mehr als im Jahr zuvor verkauft.

Mecklenburg-Vorpommern soll attraktives Angelland werden
Ich sehe diese Zahl und vor allem die Entwicklung als eine Bestätigung des Erfolgs unserer gemeinsamen Bemühungen, Mecklenburg-Vorpommern zu einem attraktiven Angelland zu machen", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus auf der Landesdelegiertenkonferenz des Landesanglerverbandes M-V e. V. in Sternberg. Auch der Verkauf der zeitlich befristeten Fischereischeine sei seit 2005 rasant gestiegen, so dass im vergangenen Jahr erstmals 13.696 Touristenfischereischeine verkauft wurden. Davon gingen 11.167 an Bürger aus anderen Bundesländern, 518 an Gäste aus dem Ausland und 2.011 an Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns. "Dies ist eine Zahl, die niemand für möglich gehalten hat. Für mich zeigen diese Ergebnisse, dass wir offensichtlich den Wünschen vieler Bürger entsprochen haben", so der Minister.

Als sehr positiv wertete Minister Backhaus auch den Verkauf von 57.468 Angelerlaubnissen. Aus den Einnahmen der Angelerlaubnisse konnten im Jahr 2009 500.000 Meerforellensetzlinge in Fließgewässer und 400.000 Schnäpelsetzlinge in die Darß-Zingster-Boddenkette ausgesetzt werden. Für diese Maßnahmen hat die Landesregierung 80.600 Euro ausgegeben.

Für Aalbesatzmaßnahmen erhielten 28 Binnenfischereiunternehmen, der Landesanglerverband und ein Verein zusammen 6.612 kg Satzaale für 198.718 Euro, was einer Förderung von 80 Prozent der Besatzkosten entsprach.

Weiter ging Minister Backhaus auf die Änderung des Landesfischereigesetzes ein. Damit werde eine Liberalisierung der Fischereischeinpflicht angestrebt. "Die Prüfung beinhaltet unter anderem, dass der zeitlich befristete Fischereischein zukünftig statt bisher einmal im Jahr für 28 Tage mehrfach vergeben werden darf. Weiter wird darüber nachgedacht, die Zahl der Ausgabestellen über die örtlichen Ordnungsbehörden hinaus zu erhöhen. Außerdem soll die Fischereischeinpflicht nicht schon ab dem zehnten, sondern erst ab dem 14. Lebensjahr beginnen."

Ein immer wieder viel diskutiertes Thema sei der Kormoran. Es werde weiter nach Wegen gesucht, um dieses  Problem zu lösen. Im Rahmen  einer auf drei Jahre angelegten wissenschaftlichen Untersuchung durch die Universität Rostock sollen in Abstimmung mit dem Landesfischereiverband in vier Kormorankolonien in Mecklenburg-Vorpommern Managementversuche durchgeführt und deren Auswirkungen analysiert werden. Neben dieser Untersuchung werde nach wie vor die Etablierung eines EU-weiten Kormoranmanagements verfolgt.

Abschließend ging der Landwirtschafts- und Umweltminister auf die Aalschutzverordnung der EU-Kommission aus dem Jahr 2007 ein. Diese lässt den Mitgliedsländern nur die Wahl, die Aalfänge um mindestens 50 Prozent zu reduzieren oder sogenannte Aalmanagementpläne zu entwickeln. Angesichts des deutlichen Rückgangs der europäischen Glasaalfänge von 74 auf 46 Tonnen im Jahr 2009 denke die Kommission über ein generelles Aalfangverbot nach.

Minister Backhaus: "Die Bundesländer hatten Anfang 2008 entschieden, statt des 50%igen Aalfangverbots Managementpläne für die einzelnen Flusseinzugsgebiete zu erarbeiten, um auch Entscheidungsspielräume für die Aalfischerei der Fischer und Angler zu behalten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium empfahl damals ausdrücklich, ein zeitlich befristetes Aalfangverbot für die Angler einzuführen. Darüber hinaus sollte das Mindestmaß auf 50 cm erhöht werden und dringend gegenüber der EU-Kommission ein Zeichen gesetzt werden, in dem in der Elbe ein Aalfangverbot verhängt wird. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist Mecklenburg-Vorpommern diesem Vorschlag gefolgt. Wir haben uns davon versprochen, dass der Kommission gegenüber deutlich wird, dass der deutsche Aalmanagementplan nicht nur aus Besatzmaßnahmen besteht, sondern konkrete Beschränkungen der Fischerei und des Angelns beinhaltet. Der deutsche Aalmanagementplan soll demnächst durch die EU-Kommission genehmigt werden." (PD)
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