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13.06.2023 | 05:21 | Tierschutz 

Neue Beauftragte will mehr Wissen über Tierschutz vermitteln

Berlin - Die neue Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung, Ariane Kari, setzt auf breiteres Wissen über die Belange von Tieren in der ganzen Gesellschaft.

Tierschutz Tierhaltung
(c) proplanta
Ihr sei wichtig, dass mehr Menschen erfahren, was tierische Bedürfnisse überhaupt bedeuteten, sagte sie am Montag zu ihrem Amtsantritt in Berlin. «Wissen schützt Tiere.» Fehlender Tierschutz gehe dagegen oft mit Unwissenheit einher. Sie plane daher intensive Aufklärungsarbeit. Für Verbraucher wichtig sei Transparenz zur Tierhaltung, so dass man sich für bestimmte Produkte entscheiden könne. Sie würde sich wünschen, dass Landwirte, die den Schritt zu besserer Haltung wagen, auch besser entlohnt werden.

Kari ist die erste Tierschutzbeauftragte auf Bundesebene, ihre Berufung hatte das Kabinett im Mai beschlossen. Die Tierärztin war bisher stellvertretende Landestierschutzbeauftragte in Baden-Württemberg. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sagte: «Tierschutz ist kein Nischenthema mehr.» Tiere würden inzwischen als Mitgeschöpfe betrachtet, und Veränderungen für mehr Tierschutz seien möglich. Kari solle weisungsfrei und fachlich unabhängig die gesamte Regierung und den Bundestag beraten und Akteure zusammenbringen.

Die neue Beauftragte sagte, es brauche unter anderem auch bessere rechtliche Rahmenbedingungen. So fehlten Mindestanforderungen bei Heimtieren. Stark machen wolle sie sich für ein Verbandsklagerecht auf Bundesebene. Ziel müsse sein, dass Nichtregierungsorganisationen mit besseren Rechten ausgestattet würden.

Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, nannte die Funktion der Beauftragten überflüssig. «Unsere landwirtschaftlichen Tierhalter brauchen keine neue kostspielige Stelle in der Bundesregierung, die ihnen reinredet», sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). Der Deutsche Tierschutzbund betonte, Tierschutz sei als Staatsziel eine Querschnittsaufgabe und müsse in allen Ministerien konsequent mitgedacht und umgesetzt werden.
dpa
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