Vor allem in Nordsachsen, wo die Niederschläge ohnehin geringer ausfallen als in anderen Teilen des Freistaates, gebe es Sorgen, sagte Andreas Stummer, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden.
«Es gibt momentan ein sehr heterogenes Bild. In der Lausitz ist die Lage noch okay. Doch wenn Niederschläge in der kommenden Woche ausbleiben, wird es auch dort eng.» Im Laufe des Sommers könne es dann zu einer ähnlich kritischen Lage kommen wie in den Dürrejahren von 2018 bis 2020.
«Der
Karpfen ist ein Wärme liebender Fisch, aber ohne Wasser geht es eben nicht», so Stummer. Die Hitze sei dagegen derzeit noch kein Problem, der Sauerstoffgehalt in den Gewässern ausreichend. Das hänge mit den Algen zusammen, die am Tag Sauerstoff produzieren. Erst im August könnte das zu einer Herausforderung werden. «Dann sind die Nächte schon wieder länger und die Tage werden kürzer.»
Die Trockenheit sorgt zudem für ein weiteres Problem: Wenn die Wasserstände in den Teichen sinken, kommen «Räuber» wie Kormoran, Fischotter und Reiher leichter an ihre Beute. Stummer sieht die Prädatoren - die Räuber des Tierreiches - als großes Problem: «Es werden immer mehr». Man habe deshalb bei Karpfen nicht ausreichend Besatzfische groß ziehen können.
Auf Wassermangel könnten die Teichwirte mit Notabfischungen reagieren, erklärte Stummer. Die Fische würden dann in Teiche gebracht, die über ausreichend Wasser verfügen. Allerdings gehe damit ein wirtschaftlicher Verlust einher. Denn je mehr Fische in einem Teich sind, desto geringer falle auch ihr späteres Gewicht aus.
Sachsen ist in Ostdeutschland der größte Produzent von Speisefischen in
Aquakultur und rangiert bundesweit auf Rang 4 hinter Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg.