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14.12.2012 | 18:18 | Fischereipolitik 

WWF: EU-Fischereiminister legalisieren Überfischung

Hamburg - Der WWF Deutschland wirft den europäischen Fischereiministern vor, bei der Festsetzung von Fangquoten über Jahre wissenschaftliche Empfehlungen ignoriert zu haben.

Fische
(c) proplanta
Die Minister richteten die Quoten nach kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen aus und legalisierten so die Überfischung, sagte die Fischereiexpertin des WWF, Karoline Schacht, am Freitag.

Dadurch seien von 2003 bis 2011 europaweit sechs Millionen Tonnen Fisch mehr gefangen worden, als vom Wissenschaftlichen Rat zur Erforschung der Meere (ICES) empfohlen. Von Dienstag an werden in Brüssel die Fangquoten für die Fischereisaison 2013 im Nordostatlantik und der Nordsee festgelegt.

Die Umweltschutzorganisation hat für ihren Report die offiziellen Fischereidaten der Jahre 2003 bis 2011 für den Nordostatlantik ausgewertet und mit den Empfehlungen der Wissenschaftler verglichen. Dabei kam der WWF zu dem Ergebnis, dass die genehmigten Fangmengen im Durchschnitt 45 Prozent über den ICES-Empfehlungen lagen.

Diese Aussagen seien nur teilweise richtig, sagte dagegen der Geschäftsführer der Fisch-Informationszentrums, Matthias Keller. «Die Fakten sind seit Jahren bekannt. Der WWF verschweige allerdings, dass es für einige Fischbestände keine ausreichende Datenbasis gebe und er nur annehme, dass diese gefährdet seien. «Dadurch zeichnet er ein unnötig dramatisches Bild», sagte Keller. (dpa)
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