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26.03.2016 | 15:12 | Vorsicht beim Autofahren 

Amphibienwanderung beginnt bereits

Stuttgart / Oldenburg - Es wird wohl ein Ostermarsch der besonderen Art: Naturschützer erwarten, dass sich in diesen Tagen zigtausende Amphibien im Land auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen.

Amphibien auf Wanderung
(c) proplanta
Der Naturschutzbund Nabu geht von einer Viertelmillion Kröten und Co. aus, die dabei Straßen überqueren müssen. Zwar würden an vielen Stellen Zäune gespannt und Sammeleimer im Boden versenkt, um die Tiere über die Straße zu bringen. «Trotzdem bleiben unzählige Amphibien auf der Strecke. Wie viele, weiß niemand genau», sagte NABU-Landeschef Andre Baumann.

Zwölf der 19 Amphibienarten im Land stünden auf der Roten Liste. Der Deutsche Wetterdienst sagt milde Temperaturen, Niederschlag und moderaten Wind voraus - beste Wanderbedingungen für diese Tiere, wie der Nabu mitteilte.

Mit dem Ostermarsch sei vor allem nachts zu rechnen, da die Kröten bevorzugt während der Dunkelheit wandern, um sich vor Feinden zu schützen. Sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln und machen sich erst bei Nachttemperaturen über fünf Grad Celsius auf den Weg.

Der NABU hat Daten für 200 besonders brenzlige Wanderstellen im Land zusammengetragen, die über Straßen führen. Ermittelt wurden auch die zehn gefährlichsten Konfliktstellen und Daten über die Arten: Im Südwesten ist dort vor allem die bräunlich gefärbte Erdkröte unterwegs (60 Prozent), gefolgt vom Grasfrosch (6 Prozent) und vom Springfrosch (4 Prozent).

Auch Kröten und Frösche in Niedersachsen beginnen Wanderung



Angesichts des milden Frühlingswetters rechnen Naturschützer in Niedersachsen in den kommenden Tagen ebenfalls verstärkt mit der Wanderung von Kröten und anderen Amphibien.

«Bei Nachttemperaturen oberhalb von 5 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit beginnen die Tiere, ihre Laichgewässer aufzusuchen», sagte Bernd Ziesmer vom Nabu in Oldenburg. Erdkröten, Molche und Grasfrösche machen sich nun auf den Weg.

Der Nabu bittet alle Autofahrer, sich entsprechend vorsichtig zu verhalten. Besonders stark genutzte Krötenwanderwege würden durch Beschilderungen kenntlich gemacht. Es reiche nicht, den Tieren mit dem Auto sportlich auszuweichen, sagte Ziesmer.

«Der Luftdruckwechsel unter den Fahrzeugen tötet Amphibien bereits bei 50 Stundenkilometern, selbst wenn sie nicht von den Reifen überrollt werden.» Empfohlen werde ein Tempo von 30 Stundenkilometern, um die Kröten, Molche und Frösche zu schonen.
dpa
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