Feldhamster sollen ein Schutzzentrum bekommen. Wie genau das aussehen soll, ist noch nicht ganz klar. Sicher ist aber, dass der possierliche und gefährdete Nager alle Hilfe brauchen kann, die er bekommen kann. (c) proplanta
Das geht aus einem Kabinettsbeschluss der Landesregierung hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Details über die genaue Ausgestaltung und Aufgaben müssten noch erarbeitet werden, Gespräche dazu liefen bereits, hieß es aus dem von Anja Siegesmund (Grüne) geführten Umweltministerium.
Der Feldhamster gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht und ist daher besonders streng geschützt. «Aktuell ist davon auszugehen, dass der Feldhamster in den nächsten 5 Jahren in Thüringen fast komplett aussterben wird, wenn nicht massiv gegengesteuert wird», heißt es in dem Beschluss.
Laut Naturschutzbund Nabu leben in Deutschland 10.000 bis 50.000
Feldhamster. In vielen Bundesländern sei er bereits ausgestorben. In Thüringen wurden laut dem Landesamt für Naturschutz 35 Schwerpunktgebiete mit einer Gesamtfläche von 51.350 Hektar abgegrenzt, die sowohl die Hauptvorkommen des Feldhamsters sowie Gebiete mit gutem Besiedlungspotenzial für die kleinen Nager beinhalten.
Thüringen kommt etwa laut der Deutschen Wildtierstiftung beim Feldhamsterschutz ohnehin eine besondere Verantwortung zu. Denn nur hier gebe es noch den fast komplett schwarz gefärbten, so genannten melanistischen Feldhamster. Zuletzt war der Schutz des Feldhamsters wieder Thema, weil Landwirten ein unbürokratischer Gifteinsatz gegen die
Mäuseplage auf ihren Feldern erlaubt worden war. Naturschützer sehen darin aber eine Gefahr für die verbliebenen Hamster.