«Bund und Länder müssen gegenüber der Agrarlobby mehr Mut zeigen», sagte Hubert Weiger, Chef des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) am Freitag im oberfränkischen Mitwitz. Der ehemalige Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze gilt als Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten.
Direkt nach dem Mauerfall trafen sich am 9. Dezember 1989 in Hof 400 Naturschützer aus Ost und West. Dort beschlossen sie, die Natur im ehemaligen Grenzgebiet besonders schützen zu wollen. Heute steht jedoch laut BUND-Angaben nur ein Drittel der Fläche des «Grünen Bandes» unter ausreichendem Schutz. Bedroht sei das Gebiet durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und durch Verkehrsprojekte.
Der
BUND hat 700 Hektar der Fläche am «Grünen Band» durch Ankäufe gesichert, die mit Spenden finanziert wurden. Etwa 20 Millionen Euro sind demnach noch notwendig, um die restlichen privaten Flächen zu erwerben. Zukünftig müsse in einem «Bundesprogramm Grüne Infrastruktur» Geld bereitgestellt werden, um das «Grüne Band» weiter zu stärken, forderte Kai Frobel, Initiator des Projekts. (dpa/lby)