Bei der «Earth Hour» werden Kommunen, Unternehmen und Privatleute aufgerufen, kommenden Samstag zwischen 20.30 und 21.30 Uhr das Licht auszumachen. In Hessen sind Städte und Gemeinden aus allen Landesteilen dabei. Dass in den Tagen zuvor Frankfurt und Offenbach ganz im Zeichen der Lichtkunst standen, ist für die Organisation
WWF kein Widerspruch. «Es geht ja nicht so sehr um die eine Stunde, sondern um die Symbolwirkung», sagt Sprecher Immo Fischer. Das solle Aufmerksamkeit für den
Klimaschutz schaffen und eine generelle Verhaltensänderung bewirken.
Die «Earth Hour» findet weltweit zum insgesamt zehnten Mal statt. Vergangenes Jahr beteiligten sich mehr als 7.000 Städte in 160 Ländern, in Deutschland waren es laut WWF 227 Städte und Gemeinden.
In Frankfurt ist eine Mitmach-Aktion geplant, bei der Bürger an fünf fest installierten Fahrrädern in die Pedale treten können, um eine Leucht-Botschaft für den Klimaschutz in Gang zu setzen. Dunkel bleiben zudem unter anderem Römer, Dom und Mainbrücken. Nach WWF-Angaben beteiligen sich auch zahlreiche Unternehmen, darunter Inhaber von Hochhäusern wie Banken - darunter auch die Europäische Zentralbank (EZB).
Einen messbaren Effekt der «Earth Hour» auf den
Stromverbrauch hat der Energieversorger Mainova in den vergangenen Jahren indes nicht registriert. Das Gleiche gelte für die rund 200 Lichtkunstwerke der derzeit laufenden Luminale - sie trieben den Verbrauch auf der anderen Seite auch nicht messbar nach oben.
In Offenbach machen bei der dunklen Stunde auch Restaurants mit und bieten ihren Gästen Menüs bei Kerzenschein an, wie die Kommune berichtete. In Darmstadt bleiben unter anderem Schloss und Hochzeitsturm im Dunkeln, in Hanau, Gießen und Marburg Denkmäler und Kirchen. Die Gießener Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich (Grüne) kündigte an, auch Tablet und Smartphone auszuschalten.
Die Stadt Kassel lässt unter anderem ihr Wahrzeichen, den Herkules, das Rathaus und mehrere Kirchen im Dunkeln. Stadtbaurat Christof Nolda rief die Bewohner auf, auch darüber hinaus und grundsätzlich auf verbrauchsarme Geräte zu setzen und den Wärmebedarf ihrer Wohnungen zu optimieren. In der Landeshauptstadt Wiesbaden bleiben unter anderem das Biebricher Schloss und das Kurhaus dunkel. Auf dem Bowling Green davor spielt sogar eine Band - und zwar ohne Strom, wie Umweltdezernent Arno Goßmann (
SPD) versichert.