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24.12.2012 | 15:13 | Extremtemperaturen 

Klirrende Kälte legt Russland lahm

Moskau - Extreme Kälte bestimmt in vielen Regionen Russlands weiter das Leben der Menschen. Rund um Moskau fallen die Temperaturen auf den tiefsten Stand seit Winterbeginn. Landesweit erfrieren Dutzende Menschen.

Eiszapfen
(c) proplanta
Der klirrende Frost hat in Russland landesweit bereits Dutzende Menschen das Leben gekostet. Mehr als 1.200 Menschen mussten wegen Erfrierungen in Kliniken betreut werden. Die Region um die Hauptstadt Moskau erlebte die bislang kälteste Nacht des Winters. Besonders eisig war es mit minus 32 Grad im Dorf Tscherusti im Osten des Moskauer Gebiets, wie die Agentur Itar-Tass am Montag meldete.

Angesichts des kalten Wetters durften Eltern selbst entscheiden, ob sie ihre kleinen Kinder in die Grundschule schicken. Die Schulen hätten geöffnet, Fehlzeiten würden aber nicht als Schwänzen gewertet, teilte die Schulbehörde mit.

Allein am Sonntag erfroren sieben Menschen, darunter ein Kind. Experten gehen aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Vor allem für Obdachlose stehen kaum warme Orte mit heißer Verpflegung oder Notquartiere bereit.

Im Osten des Riesenreichs war es mit Temperaturen von unter minus 40 Grad noch deutlich kälter. Das Zivilschutzministerium schickte ein Flugzeug mit 60 Öfen in die südsibirische Teilrepublik Tuwa. In der Region an der Grenze zur Mongolei fiel bei tagelangen Frösten zum wiederholten Male ein Heizkraftwerk aus. Im Dorf Chowu-Aksy waren daraufhin mehr als 1.000 Menschen ohne Strom. Etwa 300 Einwohner kamen in Notquartieren unter.

Mehrere Frauen und Kinder wurden per Hubschrauber zu Verwandten in die nächste Großstadt geflogen. Republikchef Scholban Kara-ool forderte die Behörden auf, die Straßen für den Verkehr freizuhalten, damit die Menschen die Notstandsregion verlassen könnten.

Das Winterwetter hat auch Folgen für die Landwirtschaft im Riesenreich. In fünf Regionen sei bis zu einem Drittel der Wintergetreide-Aussaat verloren, sagte Vizeregierungschef Arkadi Dworkowitsch. Landesweit lägen die Verluste aber mit 8 bis 9 Prozent im Durchschnitt der vergangenen Jahre. (dpa)
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