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10.09.2022 | 10:38 | Invasive Art 

Giftige Nosferatu-Spinne lässt sich in Deutschland nieder

Düsseldorf / Berlin - Sie ist haarig, groß und hat acht Beine: Die Nosferatu-Spinne breitet sich seit einigen Jahren verstärkt in Deutschland aus.

Nosferatu-Spinne in Deutschland
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Die Spinne mit dem gruseligen Namen «Nosferatu» stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Doch auch hierzulande wird das haarige Krabbeltier immer wieder gesichtet - meistens in Häusern. (c) proplanta
Auch in Nordrhein-Westfalen ist die «Zoropsis spinimana» inzwischen angekommen. Allein seit dem 1. August seien beim Portal «Naturgucker.de» 1.300 Sichtungen von 1.700 Exemplaren in NRW gemeldet worden, sagte Thorsten Wiegers, Sprecher des Naturschutzbunds NABU NRW. Das zeige, dass die Spinne hierzulande schon nahezu heimisch geworden sei.

Nosferatus Biss sei zwar giftig, aber für Menschen ungefährlich, sagte Wiegers. Wenn sie einen Menschen beißt, sei das mit einem leichten Wespenstich zu vergleichen. Dies tue sie aber auch nur, wenn sie sich in Gefahr sehe. Zu finden sei die Spinne vor allem da, wo es warm ist - also gerne an und in Gebäuden.

Die Tiere mit einer Körperlänge von bis zu zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern fangen ihre Beute nicht in Netzen, sondern verfolgen sie.

Ursprünglich stammt die zur Familie der Kräuselspinnen gehörende invasive Art aus dem Mittelmeerraum und wurde vermutlich als «blinder Passagier» im Güterverkehr nach Deutschland eingeschleppt. Dort wurde die Spinne erstmals im Jahr 2005 in Freiburg im Breisgau entdeckt.

Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Figur «Nosferatu» aus der ersten großen Verfilmung des Schauerromans «Dracula» erinnert.

Nosferatu-Spinne inzwischen häufiger in Berlin gesichtet

Die Nosferatu-Spinne aus dem Mittelmeerraum kommt inzwischen zunehmend auch in Berlin vor. Wegen der Klimaerwärmung breitet sie sich auch im Norden aus, seit August wird sie immer wieder von Berlinern im Internet-Meldeportal des Naturschutzbundes (Nabu) als gesichtet angegeben, wie die «Berliner Morgenpost» berichtete. Das sei «keine Überraschung», sagte Derk Ehlert, Wildtierreferent des Berliner Senats, der Zeitung. Wie viele andere Arten wandere die Spinne nordwärts.

Tatsächlich meldete am 17. August zum ersten Mal jemand in Berlin beim Nabu die Sichtung der Spinne, wie in dem Portal zu lesen ist. Es folgten weitere Berichte und Fotos von Sichtungen in der ganzen Stadt, auch weil Medienberichte in der letzten Zeit über die Spinne aufmerksam gemacht hatten, wie eine Nutzerin auf der Seite schreibt. Eine andere Frau schreibt über die Spinne: «Saß versteckt im Inneren des Sonnenschirms auf dem Balkon. Beim Öffnen des Schirmes muss sie gebissen haben. Bissspur ähnelt einem Wespenstich bzw. kleiner Verbrennung.»

Vor allem in den wärmeren Gegenden von Süd- und Westdeutschland ist die etwa vier Zentimeter große Nosferatu-Spinne schon seit vielen Jahren verbreitet und deutlich häufiger als in Berlin unterwegs, wie die Karte des Naturschutzbundes zeigt. Ihren Namen trägt sie, weil man angeblich auf ihrem Körper das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erkennen kann.
dpa
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