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14.10.2014 | 11:28 | Bundeswaldinventur 

Hessische Wälder naturnäher aber mit stärkerem Verbiss

Wiesbaden - Die Wälder in Hessen entwickeln sich gut. Die Bilanz der dritten Bundeswaldinventur bescheinigt den Waldbesitzern und Forstleuten eine Verbesserung.

Hessischer Wald
Dem Wald in Hessen geht es gut. Zu diesem Ergebnis kommt die dritte Bundeswaldinventur. Die Waldbesitzer beklagen allerdings einen Anstieg der Verbiss- und Schälschäden. (c) proplanta
«Hessens Wälder sind nicht nur naturnäher, vielfältiger und strukturreicher und im Durchschnitt älter denn je, sondern auch reicher an Laubbäumen», sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) am Montag in Wiesbaden.

Der Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbands, Michael Freiherr von der Tann, führt die positive Entwicklung in der «kurzen Zeitspanne» von zehn Jahren auf die gute Arbeit der Förster und Waldbauern zurück. Er beklagt in einer Mitteilung allerdings einen Anstieg der Verbiss- und Schälschäden durch Wild und fordert weniger Einschränkungen für Jäger.

Besonders positiv sehe sie die steigende Vielfalt in Hessens Wäldern, sagte Hinz. Birke, Bergahorn oder Vogelbeere seien heute oft zu finden - Arten, die vor 20 Jahren noch selten gewesen seien. Zwei Prozent mehr Laubbäume als bei der vorherigen Bundeswaldinventur von 2002 wuchsen zur Zeit der Untersuchung in Hessen. Grundlage ist die Bundeswaldinventur, die alle zehn Jahre unternommen wird und aktuell den Bestand aus den Jahren 2011 und 2012 widerspiegelt.

Das Land verfügt der aktuellen Studie zufolge bundesweit über den größten Anteil sehr naturnaher Wälder - im Unterschied beispielsweise zu künstlich angelegten Monokulturen. Hessen führt zudem mit seinem Anteil an Specht- und Höhlenbäumen, und der Holzvorrat im Land ist um 23 Millionen Kubikmeter gestiegen. Das zeige, dass mehr Bäume nachwachsen, als dem Wald entnommen werden. Die Statistik hatte bereits vergangene Woche Hessen und Rheinland-Pfalz mit rund 42,3 Prozent Waldanteil als Spitzenreiter unter den Ländern hervorgehoben.

Der Anteil der Verbissschäden liege mit 34,7 Prozent in Hessen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 33 Prozent, mahnte Freiherr von der Tann. «Angesichts derart alarmierender Zahlen können wir Einschränkungen in den Jagdzeiten nicht weiter hinnehmen.» (dpa/lhe)
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