Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.01.2023 | 05:12 | Winterstürmen und Überschwemmungen 

Kalifornien ist Katastrophengebiet - Unwetter wüten weiter

Los Angeles - Die schweren Unwetter in Kalifornien mit bislang 19 Toten nehmen auch nach drei Wochen keine Ende.

Unwetterschäden
Überflutungen, Stromausfälle, Todesopfer: Kalifornien leidet seit Wochen unter ungewöhnlich heftigen Unwettern. Nun gilt in dem US-Staat der Katastrophenfall. Experten können dem Dauerregen aber auch etwas Positives abgewinnen. (c) proplanta
Der sonst sonnenverwöhnte US-Bundesstaat wurde am Wochenende erneut von heftigem Regen, Sturm und Schneefall getroffen, wie der Wetterdienst meldete. Für rund 25 Millionen Einwohner galt eine Hochwasserwarnung, Tausende Haushalte waren ohne Strom.

Präsident Joe Biden rief den Katastrophenfall für Kalifornien aus. So können Bundesmittel etwa für den Wiederaufbau und nicht versicherte Schäden freigegeben werden, wie das Weiße Haus am späten Samstagabend (Ortszeit) mitteilte.

Seit dem 27. Dezember werde der Westküstenstaat von schweren Winterstürmen, Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen heimgesucht. «Es sind ein paar wilde Wochen gewesen», sagte ein Meteorologe der «Los Angeles Times» mit Blick auf die Serie von Winterstürmen seit drei Wochen.

Dies hängt laut Experten auch mit dem vom Klimawandel veränderten Jetstream zusammen, wie die in großer Höhe um den Erdball ziehenden Winde genannt werden. Dieser Jetstream sei derzeit sozusagen über dem Pazifik geparkt und habe in den vergangenen Wochen mehrere Tiefdruckgebiete angezogen, zitierte die Zeitung den Meteorologen Eric Boldt vom Nationalen Wetterdienst.

Ein Ende der Unwetter ist weiter nicht in Sicht. Für die nächsten Tage wurde weiterer Regen vorhergesagt. «Wir sind noch nicht über den Berg», warnte Notdienste-Direktorin Nancy Ward. «Die Bedrohung für die Gemeinden bleibt bestehen, und das Wasser wird weiter steigen, selbst wenn die Stürme vorüber sind.» Positiv sei allerdings, dass die anhaltenden Niederschläge dazu geführt hätten, die seit Jahren bestehende Dürre in Kalifornien zu mildern, sagten Experten.

Besonders hart haben die Unwetter bislang unter anderem das Salinas-Tal im Bezirk Monterey getroffen. Dort seien Tausende Hektar Agrarland überflutet worden, sagte ein Vertreter der Handelskammer.

Dies werde in den kommenden Wochen Auswirkungen auf die Produktion haben. In der Region suchen Rettungskräfte nach einem Fünfjährigen, der von den Wassermassen mitgerissen wurde - seine Mutter konnte gerettet werden. Insgesamt werden die Unwetter bislang für mindestens 19 Todesfälle verantwortlich gemacht, etwa durch umstürzende Bäume oder Sturzfluten.

Die Schäden insgesamt werden laut örtlichen Medien bislang auf rund eine Milliarde Dollar (etwa 920 Millionen Euro) geschätzt. Gouverneur Gavin Newsom räumte ein, dass die Infrastruktur zum Schutz vor solchen Wetterlagen in dem rund 39 Millionen Einwohner zählenden Bundesstaat verbessert werden müsse. 

Im Südosten der USA gingen derweil die Aufräumarbeiten nach einer Serie schwerer Tornados mit mindestens neun Todesopfern weiter. In dem schwer getroffenen Bezirk Autauga im Bundesstaat Alabama, wo sieben Menschen ums Leben kamen, seien mehrere Einwohner unversehrt aus einem beschädigten Schutzraum befreit worden, meldeten örtliche Medien am Wochenende.

In der rund 50 Kilometer entfernten Stadt Selma rief Bürgermeister James Perkins Freiwillige auf, dabei zu helfen, Schutt und Trümmer zu beseitigen. Der Wetterdienst zählte in Alabama sowie im benachbarten Bundesstaat Georgia, wo zwei Menschen starben, Tornado-Schäden in jeweils 14 Bezirken.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Versicherer: Unwetterschäden 2023 mehr als verdoppelt

 Hochwasser im Saarland ruiniert Heu- und Gemüseernten

 Versicherer gehen bei Pfingstunwettern von 200 Millionen Euro Schaden aus

 Unwetterschäden erst in einigen Tagen absehbar

 Unwetterfronten verschieben sich Richtung Norden - keine Beruhigung

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?