Ein Sprecher des Landesumweltamtes (Lanuv) bestätigte, dass das Tier am Montag tot mit einem Kehlbiss gefunden wurde. Fachleute hätten Gewebeproben genommen.
Ob das Pony durch Wölfe getötet worden sei, müsse zunächst offen bleiben. Die Proben seien wie üblich zur Untersuchung an die bundesweit zuständige Senckenberg Gesellschaft geschickt worden. Der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes, Bernhard Conzen, forderte erneut mehr Schutz für die Bauern.
Ein Sprecher des örtlichen Bürgerforums, das Wolfsattacken dokumentiert, sagte, es handele sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Attacke mehrerer Wölfe. Das etwa 150 Kilogramm schwere tote Pony sei mehrere Meter weggezogen worden. «Das schafft kein Wolf alleine.» Anfang November vergangenen Jahres hatte das Lanuv den ersten Fall eines von Wölfen gerissenen Ponys in dem Gebiet bestätigt.
Im Schutzgebiet bei Wesel leben eine Wölfin und ein männliches Tier fest. Kurz vor Weihnachten wurde ein drittes Tier - vermutlich Wolfsnachwuchs - fotografiert. Über die Wölfe in der Region gibt es eine heftige öffentliche
Diskussion bis hin zur Forderung nach einem Abschuss der Wölfin, die nachweislich schon zahlreiche Weidetiere gerissen hat. Wölfe sind nach deutschem und europäischem Naturschutzrecht streng geschützt.
Conzen forderte «klare und mutige Schritte» in NRW für den Umgang mit Problemwölfen. «Die Landwirte und ihre Tiere brauchen hierbei Sicherheit», erklärte er am Dienstag in einem Newsletter seines Verbandes. In Niedersachsen habe das Oberverwaltungsgericht erst vor kurzem die Abschussgenehmigung für einen Wolf bestätigt. Eine «aktive Regulierung des Wolfsbestandes» sei perspektivisch gefragt.
Der Newsletter sei ursprünglich vor dem neuen Ponyriss in Schermbeck verfasst worden, sagte eine RLV-Sprecherin am Dienstag. Die Aussagen und Forderungen hätten aber nach dem neuen Fall um so mehr Gültigkeit und seien auch als Reaktion darauf zu verstehen.