110.000 Hektar Forst sind der Trockenheit zum Opfer gefallen. (c) proplanta
Nach einem Verbändegespräch am vergangenen Donnerstag (29.8.) in Berlin bestätigte die Ministerin denAusfall von bundesweit mehr als 110.000 ha Wald, die der Trockenheit, Stürmen und Bränden sowie dem Borkenkäferbefall zum Opfer gefallen seien. Klöckner sprach von einer Zäsur, von der alle Waldbesitzarten betroffen seien. Bei der anstehenden Wiederbewaldung und dem Waldumbau müsse es darum gehen, den vor Jahren eingeschlagenen Weg fortzuführen und zu forcieren.
„Mein Ziel sind standort- und klimaangepasste Mischwälder“, sagte die Ministerin und erteilte „ideologischen Debatten“ um die künftige Gestaltung des Waldes eine Absage. Für den am 25. September anberaumten Nationalen Waldgipfel kündigte Klöckner Leitlinien wie die weitere Entwicklung des deutschen Waldes an.
Der Leiter desThünen-Instituts (TI) für Waldökosysteme, Prof. Andreas Bolte, bezeichnete die aktuellen Sturm-, Hitze- und Insektenschäden als das schwerste Schadereignis im Wald seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Dabei handele es sich aber lediglich um einen „Warnschuss“, da im Zuge des Klimawandels künftig eher mit einer Verschärfung solcher Probleme zu rechnen sei. Unterdessen mahnten die großen Forstverbände schnelle Hilfen an.
Zügige politische Entscheidungen
Der Präsident der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer“, Hans-Georg von der Marwitz, und der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR), Georg Schirmbeck, veranschlagten die Kosten für die notwendige Beseitigung von rund 70 Mio. Fm Holz und die Wiederbewaldung der Schadflächen auf rund 2,3 Mrd. Euro. Benötigt würden zügige politische Entscheidungen für staatliche Hilfen und eine unbürokratischeUmsetzung, sagten die Präsidenten imVorfeld des Verbändegesprächs in der Bundespressekonferenz.