Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.05.2009 | 09:38 | Landwirtschaft und Imkerei  

Verbesserte Bienensicherheit bei der Rapsaussaat

Berlin - Leuchtend gelb blühen überall in Deutschland die Rapsfelder.

Bienensicherheit
(c) proplanta
Wie bei den Honig­bienen herrscht im Mai auch bei den Rapszüchtern Hochkonjunktur. Dabei gilt ein altbe­währter Grundsatz: Bienen brauchen den Raps und der Raps braucht die Bienen und ihre zufriedenen Imker mit ihrem Wohlwollen gegenüber der praktischen Landwirtschaft.

Die Kultur Winterraps hat eine positive Wirkung auf Honigbienen, Hummeln und andere Insekten. Andererseits ist insbesondere die Biene im Rapsanbau ein wichtiger Nützling, denn sie spielt eine bedeutende Rolle bei der Befruchtung und damit der Ertragsbildung des Rapses. Vor diesem Hintergrund setzen sich die deutschen Rapserzeuger und -züchter der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) besonders für eine verbesserte Bienensicherheit bei der Rapsaussaat ein, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) betont.

Raps werde auf deutschen Äckern mit mehrjähriger Pause in Fruchtfolge angebaut und hin­terlasse den nachfolgenden Kulturen einen gut aufgelockerten Boden mit hohem Vorfrucht­wert. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise im Rapsanbau trage dazu bei, die biologische Viel­falt zu steigern und die Artenvielfalt in landwirtschaftlichen Systemen zu erhalten. Die Winter­rapsaussaat erfolge mit amtlich zertifiziertem und gebeiztem Saatgut von Mitte August bis Anfang September. Die Saatgutbeizung sei ein Bestandteil des integrierten Pflanzen­schutzes, deren Ziel es sei, mit geringsten Mengen von Wirkstoffen den keimenden und wachsenden Rapspflanzen den bestmöglichen Schutz gegen Krankheiten und Schädlingen zu ermöglichen. Dadurch erübrige sich meist eine Flächenbehandlung mit Pflanzenschutz­mitteln im Herbst. Bisher hat es in Deutschland bei Honigbienen keine Schadensfälle mit ordnungsgemäß gebeiztem Rapssaatgut gegeben.

Bei Imkern und Verbrauchern hat der Unfall in Baden im Frühjahr 2008, bei dem Honigbienen durch vom Maissaatgut abgeriebenen Beizstaub Schaden genommen hatten, zu großer Verunsicherung geführt. Daraufhin wurden von den Rapszüchtern mit Unterstützung der UFOP unmittelbar Maßnahmen zur Erhöhung der Bienensicherheit ergriffen. Hierzu gehört unter anderem ein Haftmittelzusatz im Beizprozess, um Staubabrieb zu vermeiden, die Sensibilisierung von geschultem Fachpersonal sowie ein erweiterter Warnhinweis für den Anwender auf den Saatgutsäcken. Zudem wurde im Frühjahr 2009 ein Leitfaden zum Um­gang mit gebeiztem Saatgut entwickelt, damit der Landwirt als aktiver Anwender des Saat­gutes sowie der vorgelagerte Handel informiert wird und so Gefahren für Mensch und Tier ausgeschlossen werden können.

Zusätzlich werden ab diesem Jahr alle Beizanlagen als weitere Sicherungsmaßnahme kontrolliert. In Deutschland dürfe Landwirtschaft, Imkerei und Naturschutz keinen Gegensatz bilden. Nur auf der Grundlage eines guten Miteinanders kann die Honigbiene in zahlreiche gelb blühende Rapsfelder in Deutschland fliegen, hochwertigen Rapshonig produzieren und den Imkern ein wirtschaftliches Einkommen ermöglichen. (DBV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Honigimporte: China dominiert den EU-Markt

 Rapspflanzen stehen gut da

 Wildbienen brauchen mehr als Insektenhotels

 Bienenseuche im Landkreis Regen festgestellt

 Bienenseuche auch in Rosenheim festgestellt

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?