Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.05.2014 | 08:03 | Hochwasserschutzprogramm 

Weitere 500 Millionen Euro für Hochwasserschutz in Sachsen

Aue / Crossen - Sachsen rüstet sich für mögliche neue Fluten. Seit 2002 flossen 750 Millionen Euro in den Hochwasserschutz, bis 2020 sollen 500 Millionen Euro dazukommen.

Hochwasser Sachsen 2013
(c) proplanta
Mit Mitteln aus dem Nationalen Hochwasserschutzprogramm plant der Freistaat außerdem Projekte, die vor allem überregionale Wirkung entfalten.

Dazu gehörten Elbe-Polder nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt und zwei Hochwasserrückhaltebecken im Erzgebirge, sagte Umweltminister Frank Kupfer (CDU) am Freitag bei einem Besuch in Westsachsen.

Eine Ausstattung des Programmes mit einer Milliarde Euro für die nächsten zehn Jahre sei aber zu wenig. Eine solche Größenordnung brauche allein der Freistaat Sachsen.

Kupfer informierte sich am Freitag in Westsachsen über die Beseitigung von Schäden des Juni-Hochwassers von 2013 und den Hochwasserschutz. Das Einzugsgebiet der Flüsse Zwickauer Mulde und Pleiße war damals besonders betroffen. Es war nach 2002 die zweite Jahrhundertflut binnen kurzer Zeit.

«Der Juni 2013 hat deutlich gezeigt, dass unsere Investitionen in den Hochwasserschutz gut angelegtes Geld sind», sagte der Minister. Obwohl das Hochwasser mit der Flut von 2002 vergleichbar war, habe es viel geringere Schäden gegeben.

Im Rückblick zog Kupfer eine positive Bilanz. Aktuell seien in den Plänen der Kommunen für den Wiederaufbau Projekte im Umfang von 1,07 Milliarden Euro genehmigt. Für die Beseitigung von Schäden bei Privatpersonen, Unternehmen sowie Vereinen habe die Sächsische Aufbaubank bisher 133 Millionen Euro Fördergelder bewilligt. Rund 475 Millionen Euro seien für die Reparaturen an staatlicher Infrastruktur vorgesehen, insbesondere an Straßen und Hochwasserschutzanlagen.

«Rund 1,7 Milliarden Euro stehen aus dem Aufbauhilfefonds des Bundes und der Länder für die Schadensbeseitigung in Sachsen zur Verfügung», sagte der Politiker: «Ich habe keinerlei Signale dafür, dass dieses Geld von den Betroffenen nicht vollständig benötigt wird».

Kupfer zufolge haben Land und Kommunen die Regeln zur Regulierung von Hochwasserschäden vereinfacht. «Die Voraussetzungen für eine zügige Schadensbeseitigung sind geschaffen. Nun kommt es darauf an, dass alle Beteiligten zügig ihre Aufgaben erledigen».

Neben dem Wiederaufbau habe Sachsen seit Juni 2013 weitere 100 Millionen Euro in den vorbeugenden Hochwasserschutz investiert. Kupfer stellte aber auch klar: «Einen absoluten Schutz vor Naturkatastrophen wird es auch künftig nicht geben.» (dpa/sn)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Hochwasser im Saarland ruiniert Heu- und Gemüseernten

 Versicherer gehen bei Pfingstunwettern von 200 Millionen Euro Schaden aus

 Unwetterschäden erst in einigen Tagen absehbar

 Unwetterfronten verschieben sich Richtung Norden - keine Beruhigung

 Regen lässt im Südwesten nach

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?