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04.02.2024 | 00:38 | Wetterrückblick 2024 

Wetter in der Schweiz im Januar 2024: Mild und regional nass

Zürich - Der Januar zeigte sich mit knapp 2 °C über der Norm sehr mild. Lokal war es einer der mildesten Januarmonate seit Messbeginn. Mehrere Messstandorte registrierten Rekorde bei den Tageshöchstwerten. In der Nordostschweiz stiegen die Niederschlagsmengen weit über den Durchschnitt.

Wetter in der Schweiz im Januar 2024
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(c) proplanta
Das landesweite Mittel der Januartemperatur beträgt aktuell -0,5 °C (Stand 29.01.2024). Damit liegt der Monat derzeit 1,8 °C über der Norm 1991-2020. In Sion war es mit 2,6 °C über der Norm der zweitwärmste, in Bern mit 2,5 °C über der Norm der fünftwärmste Januar seit Messbeginn 1864. Lugano meldete mit 1,5 °C über der Norm ebenfalls den fünftwärmsten Januar in der 160-jährigen Messreihe, wobei hier der Januar der letzten beiden Jahre, je auf Rang 3, nur unbedeutend milder ausfiel.

Der Januar ist in der Schweiz von der vorindustriellen Referenzperiode 1871-1900 bis aktuell um 2,5 °C wärmer geworden. Die Erwärmung seit der Normperiode 1991-2020 liegt bei 0,4 °C. Die langjährige Klimaentwicklung des Monats wird in der nachfolgenden Grafik dargestellt. Zum neu eingeführten Klimatrend hat MeteoSchweiz einen Blog verfasst.

Mild und stürmisch

In den ersten vier Januartagen führten kräftige Westwinde milde Luftmassen in unser Land. Im Mittelland erreichten die Windspitzen verbreitet über 70 und lokal auch über 100 km/h. Auf den Jurahöhen und in Gipfellagen der Alpen gab es vereinzelt Höchstwerte zwischen 130 und 140 km/h.

Die Tageshöchsttemperatur kletterte am 3. Januar nördlich der Alpen vielerorts auf über 10 °C. Lokal gab es um 15 °C, so am Genfersee, am Vierwaldstättersee und am Bodensee. Im Süden erreichten die Höchstwerte am 4. Januar zwischen 10 und knapp 13 °C.

Während den milden Tagen fiel auf der Alpennordseite verbreitet täglich Niederschlag. Auf der Alpensüdseite gab es hingegen recht viel Sonnenschein und bis am 4. Januar in grösseren Gebieten keinen Niederschlag.

Winterlich

Am 5. Januar schneite es im Tessin bis in tiefe Lagen. Nördlich der Alpen brachte Polarluft vom 6. bis am 8. Januar Schneefall bis in die Niederungen. Vom 9. auf den 10. Januar löste ein Tief über Frankreich vor allem in der Westschweiz kräftigere Schneefälle aus. Genf registrierte 15 cm Neuschnee. Sonst blieben die Mengen meist deutlich unter 10 cm. Während dieser mehrtägigen winterlichen Periode gab es in der Schweiz kaum Sonnenschein. Einzig am 10. Januar war es Berglagen regional sonnig.

In den Alpen und im Süden sonnig

Ab dem 10. Januar gelangte die Schweiz für mehrere Tage unter Hochdruckeinfluss. Die tiefen Lagen der Alpennordseite verschwanden unter einer Hochnebeldecke, die sich während des Tages nur zum Teil auflöste. Vielerorts wurden Eistage mit Tageshöchstwerten unter 0 °C registriert.

In den Alpen und auf der Alpensüdseite gab es bis am 16. Januar viel Sonnenschein. Dank genügend oder sogar reichlich Schnee herrschten in höheren Lagen perfekte Wintersportverhältnisse. Auf dem Weissfluhjoch (2.540 m) erreichte die Schneehöhe zur Monatsmitte rund 2 m. Der Durchschnitt 1991-2020 zu diesem Zeitpunkt liegt um 1,4 m (Daten: SLF). Zermatt (1600 m) meldete zur Monatsmitte eine Schneehöhe von 54 cm. Das liegt knapp oberhalb des Durchschnitts 1991-2020.

Im Norden Schnee bis in tiefe Lagen

Nach zwei Tagen mit gefrierendem Regen fiel nördlich der Alpen vom 18. auf den 19. Januar Schnee bis in tiefe Lagen. Die Neuschneemengen erreichten lokal mehr als 10 cm. In der eingeflossenen arktischen Kaltluft verharrten die Tageshöchstwerte am 19. und vor allem am 20. Januar trotz sonniger Verhältnisse vielerorts unter 0 °C. Im Süden hingegen erreichten die Tageshöchstwerte mit Nordföhn bis 10 °C.

Massive Erwärmung

Eine kräftige Südwestströmung führte ab dem 22. Januar sehr milde Luft zur Schweiz. Am 23. Januar stieg die Schneefallgrenze auf 2.000 m. Auf der Alpensüdseite erreichten die Tageshöchstwerte knapp 17 °C. Im Norden gab es bei regnerischen Verhältnissen Höchstwerte zwischen 9 und 11 °C, in Delémont am 22. sogar knapp 15 °C.

Lokal extrem mild

Am 24. und 25. Januar bewegten sich die Tageshöchstwerte nördlich der Alpen verbreitet zwischen 13 und 16 °C. Luzern verzeichnete knapp 17 °C, Giswil knapp 18 °C. Auf der Alpensüdseite stiegen die Höchstwerte am 25. Januar auf 20 bis knapp 22 °C.

Zehn Messstandorte mit längeren Messreihen, verteilt über alle Landesteile, registrierten die höchsten Januar-Tagesmaxima seit Messbeginn. Darunter befinden sich auch die beiden Messstandorte Neuchâtel und Samedan mit über 100-jährigen Messreihen.

Lokal extrem mild für die Jahreszeit zeigte sich der 24. Januar in höheren Lagen. So wurde in Zermatt (1638 m) mit 13,4 °C der alte Januarrekord aus dem Jahr 2002 um 2,2 °C übertroffen. In Disentis (15,4 °C; 1197 m) und Scuol (11,8 °C; 1304 m) lag der aktuelle Wert 1,2 °C über dem bisherigen Januarrekord.

Sonnige Tage

Ab dem 27. Januar gab es in der Schweiz verbreitet viel Sonnenschein. Lokale Nebelfelder auf der Alpennordseite lösten sich meist auf. Auf der Alpensüdseite herrschte ab dem 23. Januar sonniges Wetter. Dazu stiegen im Süden die Tageshöchstwerte nach dem sehr milden 25. Januar auch am 27. Januar wieder auf 19 bis knapp 21 °C, unterstützt durch mässigen Nordföhn.

Nasser Januar im Nordosten

Die Alpennordseite erhielt im Januar verbreitet überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. In der Nordostschweiz fielen lokal über 200 % der Norm 1991-2020. Unterdurchschnittlich blieben die Mengen vor allem im Oberwallis, im Tessin und in Graubünden. Piotta im Tessin verzeichnete deutlich weniger als 50 % der Norm.


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