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24.07.2010 | 02:09 | Paarungszeit  

Wilde Fänger im Roggen: Die Brunft der Rehe beginnt

Bonn - Liebe macht blind, das ist bekannt.

Roggen
(c) proplanta
Auch die Polizei und die örtlichen Jägerschaften wissen das nur zu gut. Das gilt vor allem, wenn von Mitte Juli bis Mitte August die Brunft des Rehwildes stattfindet. Dann häufen sich die Verkehrsunfälle mit Capreolus capreolus, so der lateinische Name des heimischen Rehwildes. Der Grund dafür ist klar: Die Rehböcke sind in dieser Zeit wie liebestoll und verfolgen kopflos die weiblichen Tiere überallhin. Und leider ohne Rücksicht auf Straßen oder nahende Autos.

Verkehrsteilnehmer sollten daher zur eigenen Sicherheit auch tagsüber auf den Straßenabschnitten mit Wildwarnschildern überaus aufmerksam fahren. Die äußerst hartnäckige Art der Verfolgung der Böcke hinter den Ricken ist eine Besonderheit, die zum typischen Paarungsritual des Rehwildes gehört. Sobald ein weibliches Tier hormonell zur Fortpflanzung bereit ist und ein Rehbock ihre Witterung aufgenommen hat, bleibt er ihr dicht auf den Fersen. Über mehrere Kilometer folgt er der auserwählten Rehdame wie im Liebesrausch über Felder und Wiesen. Der Jäger spricht dabei vom Treiben des Rehwildes, das mehrere Tage andauern kann.

Wer das Schauspiel in freier Natur beobachtet, meint die beiden Tiere würden ausgiebig Fangen spielen. Dabei treibt der Rehbock die Ricke so lange vor sich her, bis sie schließlich stehen bleibt und damit ihre Paarungsbereitschaft demonstriert. Übrigens: Spielt sich das Brunftritual des Rehwildes im Getreide ab, hinterlassen die beiden Kontrahenten die so genannten Hexenkreise, die vielerorts schon zu bemerkenswerten Erklärungsversuchen führten. Dabei sind es meist die Laufspuren heimischen Rehwildes beim "Fangspiel", im Roggen und anderswo. (aid)
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