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08.05.2014 | 15:09 | Gänsemanagement 

Wildgänse zu Gast in Niedersachsen

Hannover - In Ostfriesland sind die Menschen gastfreundlich – zahlreiche Urlauber zieht es jeden Sommer in die Region in der der Blick weit über Wiesen und Weiden schweifen kann.

Wildgänse
(c) proplanta
Diese Gastfreundschaft nutzen auch zahlreiche Nordische Gastvögel. Das Wattenmeer und das Dauergrünland sowie frisch bestellte Äcker bieten einen reich gedeckten Tisch.

Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, haben neben dem Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ weitere 14 Vogelschutzgebiete mit einer Fläche von etwa 119.000 Hektar (ha) eine große Bedeutung für die Gänse.

„In diesen Gebieten erbringen Landwirte seit Jahren ökologische Leistungen, indem sie den Gänsen Raum, Rast und Restaurant wie Äsung bieten“, schreibt Erich Hinrichs, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland, in einem Brief an Umweltminister Stefan Wenzel. Darin fordert er ihn auf, sich kurzfristig den Fragen der verunsicherten Bauern vor Ort zu stellen.

Die Gänsepopulation habe sich in den vergangenen 20 Jahren sehr dynamisch entwickelt. Diese Entwicklung verursache jedoch zunehmend Konflikte mit der Landwirtschaft in den Niederlanden, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Dänemark. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des Wadden Sea Forums eine Arbeitsgruppe gebildet, die Vorschläge für ein trilateral koordiniertes Gänsemanagement erarbeitet hat.

Die betroffenen Landwirte hoffen nun, dass Niedersachsen die Vorschläge der Arbeitsgruppe aufgreift und an einem trilateral koordinierten Gänsemanagement mitwirkt. „Zum Beispiel indem Vogelschutzgebiete attraktiver für Gänse und für die wirtschaftenden Landwirte werden“, schreibt Hinrichs. Im Moment sei das Vertrauen der Landwirte in das Land Niedersachsen als Vertragspartner jedoch erheblich geschädigt. Nicht zuletzt durch die Kündigung der alten Verträge.

Neben den Zugvögeln, die nach ihrer Rast weiterfliegen, gibt es immer mehr Sommergänse. Für den Ausgleich der Schäden, die die brütenden Graugänse anrichten, gibt es bislang noch keine Regelung. „Damit die Populationsentwicklung nicht völlig aus dem Ruder läuft, wird eine Intensivierung der Jagd unerlässlich sein“, schreibt Hinrichs und fordert eine Berücksichtigung bei der Neuregelung der Jagdzeiten auf Federwild. (LPD)
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